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Problembärin aus Italien soll in Bärenpark im Schwarzwald ziehen

Schon Muttertier Jurka lebt in dem Park nahe Freudenstadt

Noch ist nicht klar, wann “Problembärin” Gaia aus Norditalien im Schwarzwald eintrifft. Der Alternative Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach errichtet aber bereits ein eigenes Gehege. Die Bärin hatte im April vor einem Jahr in Italien einen 26-jährigen Jogger angegriffen und getötet.

Aus der Provinzregierung von Trentino hieß es diese Woche, dass die Bärin bis Herbst in das Bärenreservat umgesiedelt werden solle. Der Parksprecher im Schwarzwald äußerte sich zum zeitlichen Rahmen noch zurückhaltend und verwies darauf, dass die Anlage auf schwierigem Gelände errichtet wird. Zur geplanten Größe sagte er zunächst nichts.

Wer darauf hofft, das Tier, das auch unter dem Codenamen JJ4 bekannt ist, bald im Schwarzwald zu sehen, dürfte enttäuscht werden: Gaia soll Besuchern des Parks in Bad Rippoldsau-Schapbach (Kreis Freudenstadt) nicht gezeigt werden. "Es ist eine Tierschutzaktion", erläuterte der Sprecher. "Wir wollen das Tier nicht zur Schau stellen und keinen Attraktionstourismus."

Seit dem tödlichen Vorfall im April 2023 streiten sich die Provinzregierung um den Regionalpräsidenten Maurizio Fugatti mit Tierschützern vor Gericht um das Schicksal der Bärin. Die Provinz ordnete an, das Tier zu erlegen. Gerichte stoppten das Dekret nach Eilanträgen von Tierschützern. JJ4 wurde lebend gefangen und vorläufig in ein Gehege nahe Trient gebracht. Seither schwelt in Italien eine hitzige Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch in den Wäldern der bei Touristen und Wanderern beliebten Provinz.

Im Alternativen Wolf- und Bärenpark im Schwarzwald leben Tiere, die aus Notlagen gerettet wurden. Unter ihnen ist die Braunbärin Jurka, Gaias Mutter. Gaias Bruder Bruno war im Sommer 2006 der erste Bär, der nach 170 Jahren seine Tatzen auf bayerischen Boden setzte. Er wurde im bayerischen Rotwandgebiet abgeschossen.

(br)