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Offenburg stellt eigene Lieferkette für Schutzausrüstung auf die Beine

Der Konkurrenzkampf um medizinisches Schutzmaterial ist hart - die Stadt Offenburg hat jetzt aber einen Weg gefunden, Nachschub zu bekommen

Der Stadt Offenburg und der örtlichen Feuerwehr ist es in den letzten Tagen gelungen, während der Coronavirus-Pandemie eine neue Lieferkette für dringend benötigte Schutzausrüstung aufzubauen. Ortenauer Einsatzkräfte konnten am Donnerstag (02.04.2020) die erste Lieferung von medizinischen Atemschutzmasken und anderer Ausrüstung aus China für die regionalen Krankenhaus-Mitarbeiter und Pflegeeinrichtungen in der Region in Empfang nehmen.

Obwohl der internationale Markt derzeit hart umkämpft ist, haben sich in diesem Fall die engen Kontakte eines Offenburger Unternehmens ausgezahlt, das schon seit Jahren Importgeschäfte mit der chinesischen Wirtschaft betreibt.

Darüber ließen sich für insgesamt 18 Städte und Einrichtungen schon 300.000 FFP2-Schutzmasken bestellen, 500.000 einfach OP-Gesichtsmasken, 30.000 Schutzanzüge, sowie 5.000 Schutzbrillen. Über diese größeren Kontingente kann die Stadtverwaltung die Materialien noch vergleichsweise günstig einkaufen, heißt es in einem Schreiben aus dem Rathaus.

Große Erleichterung bei der Ausgabestelle der Stadt an die einzelnen Einrichtungen

Weil die Plätze für Luftfracht-Lieferungen gerade weltweit sehr beschränkt sind, soll die Bestellung in mehreren Etappen in der Ortenau ankommen. Das erste Viertel haben Feuerwehr und Technisches Hilfswerk in Offenburg bereits verladen und an die einzelnen Pflegeheime, Kliniken, sowie Rettungs- und Polizeidienststellen ausgeliefert.

Danach sollen jetzt regelmäßige Teillieferungen mit großen Chargen Schutzausrüstung am Frankfurter Flughafen folgen. Damit bei dem Transport bis nach Offenburg nichts schief läuft, nimmt die THW-Ortsgruppe die Ware dort zusammen mit der Feuerwehr selbst in Empfang. Neben Offenburg selbst sollen auch die Städte Kehl und Lahr, sowie das Gesundheitsamt des gesamten Ortenaukreises von der eingerichteten Lieferkette profitieren.

Kontakt nach China kam über Offenburger Import-Fima zustande

Als das Elsass vor rund vier Wochen zur Sperrzone erklärt wurde und auch Südbaden schon mit den ersten Covid-19-Fällen zu kämpfen hatte, war Offenburgs Oberbürgermeister Marco Steffens und seinem Brand- und Zivilschutzleiter Peter Schwinn klar, dass die Infektionswelle auch Offenburg schnell erreichen wird. Ein Blick nach China, nach Südkorea und Italien zeichnete das Bild dabei deutlich vor, sagte Steffens:

Je besser das medizinische Personal geschützt ist, desto niedriger das Übertragungsrisiko auf die Patienten.

Mit den etablierten Lieferungen von einem vertrauenswürdigen Geschäftspartner aus China sieht sich die Stadt Offenburgnun vorerst außergewöhnlich gut aufgestellt. Durch das Engagement der Stadt erhofft sich das Rathaus, gehäufte Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus, wie sie in Pflegeheimen in Würzburg oder Wolfsburg auftraten, zu vermeiden.

(fw)

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