Viele Passanten haben am Wochenende am Offenburger Rathaus dem simulierten Rettungseinsatz zugeschaut
Anästhestisten und Notfallmediziner der Ortenau Klinikums haben gemeinsam mit Sanitätern des Roten Kreuz und der örtlichen Feuerwehr am Samstag (25.09.2021) in der Offenburger Innenstadt große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Direkt vor dem Rathaus haben sie im Rahmen einer bundesweiten Aktionswoche vor etlichen Passanten einen Rettungseinsatz simuliert und wollten damit auf das Thema Wiederbelebung aufmerksam machen.
Das Szenario: Eine Person mit Herzstillstand muss vom Notarzt reanimiert und von der Feuerwehr über die Drehleiter vom Balkon aus oder über ein Fenster aus dem Gebäude transportiert werden. Der Leitende Notarzt Dr. Peter Sutterer betont, dass der plötzliche Herztod zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland gehört. Viele Menschen würden am Herz-Kreislauf-Stillstand versterben, weil sich nicht rechtzeitig wiederbelebt werden. Einige dieser Leben könnten aber gerettet werden, wenn mehr Menschen im Notfall helfend eingreifen, so der Facharzt für Anästhesiologie und Notfallmedizin.
Erstmaßnahmen wie die Herzdruckmassage seien maßgeblich für den Erfolg einer Rettungsaktion im Notfall. Im Ernstfall brauchen Passanten sich nur drei lebensrettende Schritte merken: "Prüfen. Rufen. Drücken". Beim plötzlichen Herztod sei schnelles Handeln absolut wichtig. Falls nicht innerhalb von fünf Minuten eine Herzdruckmassage erfolgt, bestehen für den Betroffenen kaum noch Überlebenschancen, warnt der Mediziner.
Ortenaukreis setzt nun auch auf Lebensretter-App fürs Smartphone
Um die medizinische Versorgung in der Ortenau weiter zu verbessern und schnellstmögliche Hilfe sicherzustellen, bauen der Landkreis und das Ortenau Klinikum aktuell ein Netz an freiwilligen Ersthelfern auf. Dabei setzen die Behörden zusammen mit den DRK-Kreisverbänden aus der Region auf die bundesweit eingesetzt Lebensretter-App von FirstAED / Region der Lebensretter e.V..
Über diese kann die Integrierte Leitstelle in der Ortenau im Falle eines entsprechenden Notrufs vorher registrierte Privatpersonen in der Umgebung des Patienten in kürzester Zeit ausfindig machen und zum Einsatzort schicken, noch bevor Notarzt und Rettungswagen eintreffen. Das System kommt in Baden unter anderem schon in Freiburg und dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zum Einsatz.
(fw)