Der Energieversorger badenova hat seine Partnerschaft mit dem Fußball-Bundesligisten noch einmal ausgeweitet
Das neue Fußballstadion des SC Freiburg am Standort Wolfswinkel soll unter allen Stadien weltweit die größte Photovoltaik-Anlage erhalten. Das hat der Sport-Club am Freitag (11.06.2021) zusammen mit Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn und dem Energieversorger badenova in einer gemeinsamen Pressekonferenz in den Räumen des neuen Stadions vorgestellt.
Die Solarmodule sind zusammen 15.000 Quadratmeter groß und sollen rechnerisch bis zu 1.000 Haushalte mit Strom versorgen können. Zusammen mit einer Fernwärme-Versorgung sollen sie mittelfristig den kompletten Energiebedarf vor Ort decken.
Damit kann nach Überzeugung der Verantwortlichen das Stadion komplett CO2-neutral betrieben werden - auch dann noch, wenn der Strombedarf während der Spiele mit Flutlicht und Übertragungstechnik deutlich höher liegt als während der Trainingsphasen. Um die Spitzen beim Vebrauch auszugleichen, ist unter anderem ein Batteriespeicher geplant. Dieser Punkt ist allerdings noch nicht abschließend geklärt.
Oberbürgermeister Horn geht davon aus, dass das neue Stadion durch die Photovoltaik-Anlage ein großes Aushängeschild für die Region in Sachen Nachhaltigkeit werden wird.
Die Investitionssumme für die Anlage liegt laut der badenova in einer Größenordnung von 1,5 bis 1,8 Millionen Euro. Die Kosten sollen sich ab einer Laufzeit von rund zehn Jahren wieder einspielen. Der Energiedienstleister wird auch darüber hinaus seine Partnerschaft mit dem Fußball-Bundesligisten ausweiten und wird dort erster neuer "Exklusiv-Sponsor". Darüberhinaus bleibt er einer der wichtigsten Unterstützer der Profi-Frauenmannschaft.
Arbeiten im neuen Stadion sollen noch im Hochsommer abgeschlossen werden
Der Neubau in direkter Nähe zum Freiburger Flugplatz soll in Zukunft (nach einem möglichen Ende der Corona-Beschränkungen) bis zu 34.700 Fans aufnehmen können. Mehr als ein Drittel davon sind Stehplätze. Für fast 77 Millionen Euro haben Stadt und Sport-Club zusammen seit November 2018 gebaut. Für die begleitende Infrastruktur mussten über 50 Millionen Euro veranschlagt werden.
Ursprünglich sollte der SC Freiburg schon zur letzten Bundesligasaison vom bisherigen Schwarzwaldstadion an der Dreisam zum neuen Standort umziehen. Vor Ort auf der Baustelle laufen aktuell nach Verzögerungen durch die Corona-Krise letzte Arbeiten, vor allem im Elektro-Bereich. SC-Vorstand Oliver Leki zeigt sich zuversichtlich, dass der angepeilte Fertigstellungstermin im August 2021 trotzdem eingehalten werden kann.
Die alte Spielstätte könnte mit dem Umzug dann vor allem den Frauenmannschaften des SC Freiburg zu Gute kommen, die dort ein neues Zuhause finden sollen. Offen zeigte sich der Sport-Club nach eigener Aussage dabei auch gegenüber Ideen, nach denen auch die benachbarte Freie Turnerschaft und andere Sportvereine freie Flächen in Zukunft mit nutzen könnten.
Offizieller Name für die 34.700-Zuschauer-Arena steht noch aus
Weiterhin offen bleibt der Name für die neue Arena. Das Stadion sei bereits in Gänze ausvermarktet, sagt Leki. Doch bei der Namensfindung hätte die Corona-Krise weit fortschrittene Gespräche unterbrochen. Die finale Entscheidung sei deshalb noch nicht gefallen - die badenova wird es voraussichtlich aber nicht werden. Bei der Auswahl sei es dem Vorstand wichtig, dass der Namens-Partner auch zum Verein und seinen Werten passt.
Mehrere Freiburg-Fanclubs hatten sich schon Anfang des Monats (05.06.2021) zusammengesetzt und unabhängig vom offiziellen Namen über zwanzig nicht-kommerzielle Vorschläge als inoffizielle Alternative abgestimmt. Am Ende haben sie sich für die Bezeichnung "Mooswaldstadion" entschieden. Den Gedanken, damit einen regionalen Bezug zum angrenzenden Stadtteil herzustellen, bezeichnete SC-Vorstand Leki während der Pressekonferenz als "grundsätzlich charmant".
(fw)