Es geht um neue Spielzeiten, erlaubte Instrumente und die Rolle von Straßenkunst im Allgemeinen
Der Freiburger Gemeinderat will voraussichtlich am kommenden Dienstag (03.03.2020) über neue Regeln für Straßenmusiker in der Innenstadt entscheiden. Vor der anstehenden Debatte im Rathaus hat sich jetzt am Freitag (28.02.2020) noch einmal das regionale Musikförderer-Bündnis "Multicore Freiburg e.V." in der Sache zu Wort gemeldet und fordert beim Vorschlag der Stadt einige Nachbesserungen.
So stößt dem Verein unter anderem ein vorgesehenes Verbot bestimmter Einzel-Musikinstrumente wie Didgeridoos in der Freiburger Altstadt sauer auf. Gleichzeitig sprechen die Mitglieder sich auch noch einmal grundsätzlich dafür aus, dass die Straßenmusiker bei ihren Auftritten elektronische Verstärkung verwenden dürfen, wenn Gesang oder Instrumente ansonsten nicht gegen die allgemeine Lautstärke in der Umgebung ankommen würden.
Kritik am geplanten Auftrittsverbot entlang der neuen Flaniermeile
Der Vorschlag der Stadt Freiburg, der in schriftlicher Form auch der baden.fm-Redaktion vorliegt, sieht unter anderem zusätzliche Verbotszonen vor. Am Platz der Alten Synagoge und dem Rotteckring dürften die Musiker demnach nicht einfach mehr ohne behördliche Anmeldung ihre Kunst zum Besten geben. Begründet wird dieser Schritt mit der Rücksichtnahme auf den Betrieb der angrenzenden Uni Freiburg und auf die ansässigen Händler. Außerdem enthalten die Pläne auch eine Neuregelung darüber, wann das öffentliche Musizieren in Freiburg überhaupt gestattet sein soll:
- montags bis freitags von 10:00 bis 11:45 Uhr und von 16:00 bis 19:45 Uhr
- samstags von 10:00 bis 19:45 Uhr
Die Multicore-Unterstützer würden diese Spielzeiten gerne noch um eine zusätzliche Stunde verlängern, unter der Woche in der Mittagszeit sogar um zwei Stunden. Der Erste Vorsitzende Franck Mitaine sagt zu seinem Engangement:
Ich freue mich sehr, dass zwei Jahre nach dem ersten Straßenmusikfestival nun eine richtungsweisende Entscheidung im Gemeinderat bevorsteht. Wir haben damals mitbekommen, dass es Probleme gibt. Deshalb haben wir uns explizit diesem Thema gewidmet und auf die Situation aufmerksam gemacht.
Der Verein Multicore hatte die Debatte um die Situation der Straßenmusiker in Freiburg vor rund zwei Jahren maßgeblich angestoßen. Damals ging es unter anderem um den zwischenmenschlichen Umgang zwischen Musikschaffenden und dem neu eingerichteten Kommunalen Ordnungsdienst. Beide Seiten sprechen davon, dass sich das Verhältnis seitdem spürbar verbessert habe.
(fw)
