
Mörder von Carolin G. aus Endingen bestreitet Mord in Kufstein
Zum Prozessauftakt in Innsbruck bekennt sich der 43-Jährige nicht schuldig
Der Mörder von Carolin G. aus Endingen hat vor Gericht in Innsbruck bestritten, eine weitere Frau getötet zu haben. Der 43-jährige Fernfahrer soll im Januar 2014 im österreichischen Kufstein eine 20-jährige französische Austauschstudentin getötet und dann ihre Leiche sexuell geschändet haben. Zum Auftakt des Mordprozesses am Landesgericht Innsbruck bekannte sich der Angeklagte am Dienstag (09.06.2020) nicht schuldig.
Verteidigerin bezweifelt Aussagekraft der DNA-Spuren
Seine Verteidigerin zweifelte an der Aussagekraft nicht vollständiger DNA-Spuren, die bei beiden Leichen sichergestellt worden seien. Diese DNA-Merkmale könnten auf 158.000 Menschen zutreffen. Außerdem habe ihr Mandant in Deutschland kein Geständnis abgelegt. Der Staatsanwalt hatte davor erklärt, GPS-Daten des Lastwagens des Verdächtigen und die DNA-Spuren belegten dessen Schuld. Außerdem habe der Angeklagte die Tat in Kufstein einem deutschen Psychiater indirekt gestanden.
Das Landgericht Freiburg hatte den Fernfahrer 2017 zu lebenlanger Haft verurteilt
Die Studentin aus Lyon war im Januar 2014 durch Schläge auf den Kopf getötet worden. Ihre Leiche wurde von Polizisten am Ufer des Inns entdeckt. Die Tatwaffe, eine Hubstange, wie sie zum Beispiel zum Anheben eines Lkw-Führerhauses genutzt wird, wurde im Fluss gefunden. Der Lkw-Fahrer war 2017 in Deutschland nach dem Sexualmord im November 2016 an einer 27-jährigen Joggerin in Endingen verhaftet worden. Das Landgericht Freiburg verurteilte ihn im Dezember 2017 zu lebenslanger Haft und anschließender Sicherungsverwahrung.
Über die Sicherungsverwahrung muss noch einmal in Freiburg verhandelt werden
Wenn der Prozess in Österreich abgeschlossen ist, muss in Freiburg noch einmal über die Sicherungsverwahrung entschieden werden. Die lebenslange Haftstrafe ist dagegen rechtskräftig.
(dpa/rg)