Am Mittwoch wurde auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg der Internationale Mädchentag gefeiert

Der Tag richtete sich nicht nur an Mädchen, sondern an alle, die sich als Mädchen fühlen, mit dem Gender-Sternchen als symbolischem Zeichen der Inklusivität.
Martina Hocke vom Verein "Tritta" erklärt:

Zum einen heißt das Sternchen, dass Mädchen sehr unterschiedlich sind. Das heißt, dass sie zusätzlich dazu das sie Mädchen sind, dass sie andere Sachen noch mithaben. Es gibt Mädchen, die machen Rassismuserfahrungen oder es gibt Mädchen, die sind behindert, zum Beispiel und die haben jeweils total verschiedene Lebensrealitäten.

Es ist den Veranstalter*innen wichtig, dass alle, die sich als Mädchen identifizieren, akzeptiert und respektiert werden.

Das andere ist, dass wir uns wirklich verabschieden möchten, von der Vorstellung, dass die Geschlechtsorgane auf das Geschlecht fest machen. (...) Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch für sich sagen kann, welches Geschlecht habe ich, und das Geschlecht ist entweder weiblich oder männlich oder nicht binär.

In der Jugendarbeit spielen queere Themen eine immer wichtigere Rolle. Der Verein "Fluss", der sich heute als "Verein für Bildungsarbeit zu Geschlecht und sexueller Orientierung" versteht, bietet Unterstützung und Aufklärung in diesem Bereich an. Queere Jugendliche finden hier einen Raum, der ihnen in der eigenen Jugend oft fehlte.

Die Erfahrungen von angehenden Sozialarbeiterinnen zeigen, dass nicht nur bei der sexuellen Bildung, sondern auch bei den Bildungschancen noch immer Ungleichheiten bestehen. Besonders benachteiligte Mädchen haben es schwer, sich herauszuarbeiten. Psychische Erkrankungen, Gewalterfahrungen und digitale Risiken bleiben bei Mädchen häufig unbemerkt.

Der Aktionstag kam bei Freiburger Mädchen sehr gut an.

Vor Ort waren Infostände, Flyer, Bücher und Aktivitäten zum Mitmachen und Mitnehmen ausgestellt.

Ich bin hier, weil ich finde, dass es ein unglaublich schönes Gefühl miteinander ist, wenn wir als Frauen und generell als diverse Leute miteinander zelebrieren, wie schön es ist in seiner Menschlichkeit zufrieden und glücklich zu sein.

Sagt Maya, eine junge Teilnehmer*in am Internationalen Mädchentag in Freiburg leidenschaftlich.

Ich finde das sehr wichtig, dass wir so Aktionen immer wieder machen, weil wir daran festhalten müssen, wie viel wir schon erreicht haben und für was wir gekämpft haben und dass es sich lohnt noch weiter zu kämpfen.

Zusätzlich haben Mädchen in der Öffentlichkeit oft weniger Präsenz. Der Internationale Mädchentag soll künftig, ähnlich wie der Internationale Frauentag, auf diese Themen aufmerksam machen und die Sichtbarkeit von Mädchen in der Gesellschaft stärken. Anders als der Mädchenaktionstag, der in verschiedenen Jugendzentren für Mädchen stattfindet, richtet sich der Internationale Mädchentag gezielt an die Öffentlichkeit und setzt damit ein starkes Zeichen für die Rechte und Bedürfnisse von Mädchen und jungen Frauen.

(mm)