Intensivstation, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik, © Felix Kästle - dpa (Symbolbild)

Marburger Bund und ver.di appellieren an Bevölkerung Kliniken zu entlasten

Dauerlockdown und permanenter Druck belastet Pflegepersonal

Die Corona-Krise ist besonders für das Krankenhauspersonal sehr anstrengend. Um die Mitarbeiter dort zu entlasten appellieren die Beschäftigten auf den Intensivstationen der baden-württembergischen Krankenhäuser und ihre Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund Baden-Württemberg an die Bevölkerung zuhause zu bleiben.

Die Nerven auf vielen Intensivstationen in Baden-Württemberg liegen blank: Seit März 2020 arbeiten die Beschäftigten unter hohem Druck und versuchen die Corona-Wellen zu bewältigen. Das geht auf Dauer an die Substanz der Pflegekräfte, wie Dr. Frank Joachim Reuther, Vorsitzender des Landesverbands Baden-Württemberg des Marburger Bundes sagt:

Die Überlastung ist absehbar. Wenn nach der Pandemie noch gesunde und einsatzfähige Beschäftigte auf den Intensivstationen zur Verfügung stehen sollen, die Menschen nach schweren Unfällen, Schlaganfällen, Herzinfarkten oder schweren Operationen behandeln sollen, dann muss jetzt alles dafür getan werden, um die Infektionszahlen in Grenzen zu halten und wieder nach unten zu bringen.“

Zu der angespannten Lage kommt außerdem noch der Personalmangel in den Krankenhäusern dazu. Mit den anstehenden Ostertagen rechnen ver.di und Marburger Bund wieder mit einem Anstieg der Zahlen durch mehr Mobilität und appellieren deshalb an die Bevölkerung:

Bleiben Sie über Ostern zu Hause und reduzieren Sie ihre Kontakte auf das absolut Notwendige. Sorgen Sie so dafür, dass die dritte Welle beherrschbar bleibt und auch in Zukunft für Sie in lebensbedrohlichen Situationen noch Pflegekräfte, Ärzt*innen, Therapeut*innen, aber auch Reinigungskräfte zur Verfügung stehen. Bleiben Sie zu Hause. Wir bleiben für Sie da.“

Von der Politik fordern die Gewerkschaften gerecht verteilte und wirksamere Maßnahmen, um einen Überlastung der Intensivstationen zu vermeiden.

(dk)