Titisee-Neustadt, Ausflugsschiffe, Boote, Sommer, Tourismus, © Pixabay (Symbolbild)

Lockerungen für Hotellerie, Gastronomie und Tourismus

Erste Öffnungen könnten bei Angeboten an der frischen Luft erfolgen

Die Bundesländer Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wollen die Regelungen in den Wirtschaftsbereichen Tourismus, Hotellerie und Gastronomie lockern und stellen deshalb am Mittwoch (29. April 2020) ein dreiteiliges Konzept vor, um der gebeutelten Branche eine Perspektive zu eröffnen. Das Papier soll in die Wirtschaftsministerkonferenz eingebracht werden. Möglich wäre demnach eine Lockerung ab Mitte Mai. Zuerst sollen Outdoor-Angebote wie Zoos öffnen.

In einigen Bereichen von Tourismus, Gastronomie und Hotellerie sind absehbar Lockerungen möglich, ohne dass dadurch der Infektionsschutz vernachlässigt würde.“

Die Tourismus-, Gastronomie- und Hotelleriebranche sind die am stärksten von der Corona-Krise betroffenen Wirtschaftszweige. Die Umsatzeinbußen seit dem Lockdown belaufen sich auf nahezu 100 Prozent. Nun gelte es, die angeschlagene Fremdenverkehrsbranche zu unterstützen und langsam wieder zu öffnen, finden die Tourismus- und Wirtschaftsminister aus den drei Bundesländern, die nun den Vorstoß wagen. „In einigen Bereichen von Tourismus, Gastronomie und Hotellerie sind absehbar Lockerungen möglich, ohne dass dadurch der Infektionsschutz vernachlässigt würde“, benennt Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf die Intention. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut ergänzt: „Hotellerie und Gastronomie brauchen schnellstmöglich Perspektive. Lockerungen dürfen nur auf Grundlage von Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen erfolgen.“

In drei Schritten Richtung Normalität

Am 6. Mai tagen die Ministerpräsidenten der Länder erneut mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Geht es nach Wolf und Hoffmeister-Kraut, so könnte dort eine Entscheidung fallen. In einem ersten Schritt plane man, Freiluft-Angebote wie Zoos oder Parks wieder zu eröffnen, bei denen sich die gebotenen Abstandsregeln einfach umsetzen lassen. In einem zweiten Schritt wäre denkbar, Gastronomie mit reduzierter Auslastung zu öffnen, später auch Hotellerie, Ferienwohnungen und Campingplätze. Auch begrenzte Meetingformate, abhängig von der Größe der Tagungsräume, könnten ermöglicht werden.

„Gerade weil wir noch lange mit dem Coronavirus leben werden müssen, braucht unsere Hotellerie und Gastronomie schnellstmöglich eine verlässliche Perspektive", fordert Hoffmeister-Kraut. Nur so könne eine Insolvenzwelle vermieden werden, die der Tourismusregion nachhaltig enormen Schaden zufügen würde.

Es wäre folglich eine schrittweise Rückkehr zur Normalität im Gastgewerbe. Die Perspektive für die Branche wäre allerdings kaum höher zu bewerten.

(br)