Überraschender Ermittlungsdurchbruch für die Fahnder von Polizei und Staatsanwaltschaft nach dem tödlichen Sexualverbrechen an einer Joggerin aus Endingen:
Die Sonderkommission "Erle" hat nach baden.fm-Informationen einen Tatverdächtigen im Endinger Mordfall Carolin G. ermittelt und geschnappt. Entsprechende Berichte aus informierten Quellen wollte die Polizei vorab jedoch nicht kommentieren und hat auf ihre großangelegte Pressekonferenz am Samstagnachmittag verwiesen.
Dort haben Vertreter vom Freiburger Polizeipräsidium, der Staatsanwaltschaft Freiburg, des LKA Baden-Württemberg und auch die eingebundenen Ermittler aus Österreich ihre Neuigkeiten vorgestellt. Hier finden Sie noch einmal den Liveticker mit allen Informationen und Interviews zum Nachlesen und Nachschauen:
Der Liveticker ist beendet.
- 16:05 Uhr: Die Polizei hat sich am Ende der Pressekonferenz bei den vielen Personen, die Hinweise gegeben haben, ausdrücklich bedankt. Ohne sie wäre der große Ermittlungserfolg nicht möglich gewesen.
- 15:51 Uhr: Die letzten Journalistenfragen werden gestellt, die Pressekonferenz neigt sich dem Ende zu.
- 15:44 Uhr: Vieles spricht aus den Augen der Ermittler dafür, dass Carolin G. ein Zufallsopfer war und nicht gezielt vom mutmaßlichen Täter für das Sexualverbrechen ausgesucht wurde.
- 15:42 Uhr: Der Mann wurde am Freitag an seinem Arbeitsplatz in Südbaden festgenommen, den genauen Ort geben die Ermittler nicht bekannt. Er ist nicht vorbestraft und hat auch keinen Widerstand geleistet.
- 15:41 Uhr: Der Tatverdächtige wird über eine europäische Auslieferung sowohl in Österreich als auch in Südbaden vor Gericht gestellt werden.
- 15:35 Uhr: Der mutmaßliche Täter kann eigentlich aus rechtlichen Gründen nicht für den möglichen Mord an der französischen Austauschstudentin Lucille K. aus Kufstein vor ein deutsches Gericht gestellt werden. Dieser Hintergrund wird aber dennoch eine entscheidende Rolle bei der Entscheidungsfindung des Gerichts im Fall von Carolin G. aus Endingen spielen.
- 15:33 Uhr: Inhofer: Der Beschuldigte streitet beide Tatvorwürfe aus Endingen und Kufstein ab. Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts der Vergewaltigung und des Mordes.
- 15:32 Uhr: Allein das LKA hat über 1500 Spuren analysiert und in Labors ausgewertet. Es war eine riesige Arbeit, das wenige DNA-Material vom Leichenfundort in den Reben bei Endingen so weit aufzubereiten, dass ein Abgleich mit der Speichelprobe des Verdächtigen möglich wurde.
- 15:29 Uhr: Kern: Es wurde eine Speichelprobe des verdächtigen Fahrers entnommen und dabei wurde beim DNA-Abgleich ein Treffer festgestellt. Der 40-Jährige Fernfahrer wurde daraufhin festgenommen und kam am Samstag in Untersuchungshaft.
- 15:27 Uhr: Kern: Ein Fahrer einer südbadischen Spedition konnte am Mittwoch als Verdächtiger eingegrenzt werden. Sein Handy war zum Zeitpunkt des Verschwindens von Carolin G. in der selben Mobilfunkzelle wie der Tatort. Auch die Daten vom Speditionsunternehmen sprachen für eine heiße Spur. Er fährt genau so einen Lastwagen, wie ihn Zeugen auch am Tattag in Endingen gesehen haben."
- 15:24 Uhr: Kern: "Wir hatten Lastwagenspuren am Tatort. Auch das Tatwerkzeug, die Eisenstange zum Heben von Fahrerkabinen, deutete auf einen Täter im Fernfahrermilleu hin. Die österreichischen LKW-Mautdaten von den Autobahnen haben nach zeitintensiven Ermittlungen zu einer heißen Spur geführt. Auch die Eisenstange konnte einem bestimmten Lastwagentyp zugeordnet werden."
- 15:22 Uhr: Pupp: "Wir waren auch in Italien und in Bayern mit unseren Ermittlungen und sind schließlich auf die Soko "Erle" in Südbaden gestoßen. Es fällt uns nun ein Stein vom Herzen. Wir haben gestern die Eltern von Lucille angerufen, sie hatten nicht mehr gelaubt, dass der Fall noch aufgeklärt wird."
- 15:19 Uhr: Österreichischer Ermittlungsleiter Walter Pupp: "Wir gehen davon aus, dass Lucille K. ein Zufallsopfer war. Diese Straftat aus dem Januar 2014 hätte auch jeder anderen Frau an der Stelle passieren können. Wie auch in Endingen hatten wir in Kuftstein eine sehr schlechte Spurenlage. Das schlechte Wetter hatte viele Spuren am Leichenfundort vernichtet."
- 15:15 Uhr: Leiter der Soko "Erle" Richard Kerber: Die Vermisste wurde erschlagen und Opfer einer Sexualstraftat. Es wurde in alle Richtungen ermittelt.
- 15:12 Uhr: Polizeipräsident Rotzinger: "Wieder ist uns ein kriminalistisches Meisterstück gelungen. Eine der über 4300 Spuren hat uns am Ende zum mutmaßlichen Täter geführt". genauer: es war der 4334.
- 15:08 Uhr Leitender Staatsanwalt Inhofer: Gestern Nachmittag gegen 14 Uhr wurde ein 40-jähriger LKW-Fahrer rumänischer Staatsangehörigkeit festgenommen. Ihm werden die Tötung und Vergewaltigung von Carolin G., sowie Lucille K. in Kufstein zu Last gelegt.
- 15:07 Uhr: "Wir haben uns bewusst dafür entschieden, auch die Endinger Bevölkerung an der Pressekonferenz teilhaben zu lassen"
- 14:57 Uhr: Die zahlreichen Journalisten und die Besucher machen sich bereit. Gleich geht es los. Viele Fragen sind noch offen. Wer ist der Tatverdächtige? Ist es der Mann auf dem Phantombild? Wo und wann wurde er festgenommen? Hat er möglicherweise auch den Mord an der Austauschstudentin im österreichischem Kufstein begangen? Wie sind sie ihm auf die Schliche gekommen? Und viele weitere Fragen werden die Journalisten heute beantwortet bekommen wollen....
- 14:50 Uhr: In der Stadthalle sprüt man förmlich die Spannung. neben dem großen Medieninteresse sind auch sehr viele Endinger vor Ort, die wissen wollen, ob die Ermittler nun wirklich erfolgreich waren. Auch viele Fragen sind noch offen, die ihnen auf dem Herzen brennen. Verständlich.
- 14:35 Uhr: In Endingen sind heute einige Ermittler und Kriminalexperten vor Ort. Folgende Personen werden über das Gewaltverbrechen und die neuesten Informationen berichten: Walter Roth (Kriminalhauptkommissar und Pressesprecher aus Freiburg), Walter Pupp (Leiter des Landeskriminalamtes Tirol), Richard Kerber (Leiter der Sonderkommission "Erle"), Dieter Inhofer (Leitender Oberstaatsanwalt und Leiter der Staatsanwaltschaft Freiburg), Bernhard Rotzinger (Polizeipräsident), Peter Egetemaier (Leitender Kriminaldirektor und Leiter der Kriminalpolizeidriektion) und Andreas Stenger (Leitender Kriminaldirektor und Leiter des Kriminaltechnischen Instituts).
- 14:30 Uhr: Die Reporter versammeln sich so langsam in der Stadthalle in Endingen. Der Andrang ist groß. Das Gewaltverbrechen hatte nicht nur in ganz Deutschland für großes Aufsehen gesorgt. Auch wir von baden.fm sind LIVE vor Ort und bericht hier über Liveticker und auch über Radio von der Pressekonferenz.
- Freitag, 02.06.: Polizei und Staatsanwaltschaft setzen eine Pressekonferenz zum Fall in Endingen für Samstag auf 15:00 Uhr an. Die ersten offiziellen Details soll es dann geben.
- Freitag, 02.06.: Über verlässliche Quellen erfahren wir auf baden.fm-Anfrage am Nachmittag von der Festnahme eines Tatverdächtigen. Demnach soll es sich um einen Fernfahrer aus dem Raum Breisgau handeln, der hier gelebt und auch gearbeitet hat. Bestätigt ist diese Information allerdings noch nicht.
Zum Hintergrund des Gewaltverbrechens:
Nachdem die 27-jährige, einheimische Joggerin Carolin G. am 6. November 2016 nicht mehr von einer Laufrunde in den Reben bei Endingen zurückgekehrt war, hat die Polizei fünf Tage später ihre Leiche in einem Waldstück zwischen Endingen und Bahlingen gefunden. Wie sich später herausgestellt hat, ist die Frau einem tödlichen Sexualverbrechen zum Opfer gefallen. Die Ermittler sind bis zuletzt davon ausgegangen, dass ihr ein damals Unbekannter aufgelauert hatte, der sie vergewaltigt und mit einem Eisenrohr erschlagen haben soll.
Obwohl der mutmaßliche Täter dabei DNA-Rückstände hinterlassen hat, waren es zu wenige für einen richtigen Abgleich. Dennoch konnten die Ermittler darüber eine mögliche Verbindung zu einem ähnlichen Mordfall aus dem Januar 2014 im österreichischen Kufstein herstellen. Dort war damals auf ähnliche Weise die 20-jährige, französische Austauschstudentin Lucille K. ums Leben gekommen. Bis zuletzt sind Polizei und Staatsanwaltschaft davon ausgegangen, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um denselben Täter handeln muss.
Weil das mutmaßliche Tatwerkzeug, eine spezielle Eisenstange, vor allem auch an Lastwagen zu finden ist, um dort die Fahrerkabine zu neigen, haben sich die Ermittlungen schnell auf die Fernfahrerbranche konzentriert - jedoch lange ohne heiße Spur. Über die Aussage einer neuen Zeugin konnte zudem im April ein Phantombild angefertigt werden. Es hat einen Mann zwischen 50 und 55 Jahren gezeigt, der entweder als wichtiger Zeuge oder als Tatverdächtiger in Betracht kommen könnte. Der Mann soll am Tag von Carolins gewaltsamen Tod in den Reben bei Endingen unterwegs gewesen sein. Weil seitdem jedoch keine entscheidenen Spuren mehr hinzukamen, hat sich die Sonderkommission noch am 01. Juni 2017 auf zehn feste Ermittler verkleinert und zu einer Ermittlungsgruppe umgewandelt. Von insgesamt 4300 eingegangenen Hinweisen sollten sie die letzten 200 verbliebenen auswerten. Nur einen Tag später wurde dann die Pressekonferenz anberaumt.
(dz) & (fw)