Staufen, Hebungsrisse, Tiefengeothermie, Geothermiebohrung, © Philipp von Ditfurth - dpa

Lieferengpässe verzögern Maßnahmen gegen Hebungsrisse in Staufen

Eine für April geplante Entlastungs-Bohrung muss jetzt auf den Sommer verschoben werden

Nach einer missglückten Geothermiebohrung im Jahr 2007 hebt sich auch heute noch immer der Boden unter dem historischen Altstadtkern von Staufen weiter an. Eine neue Maßnahme, die die anhaltenden Auswirkungen und drohenden Schäden an den Gebäuden eigentlich abmildern sollte, kann wegen Lieferschwierigkeiten voraussichtlich erst deutlich später starten als geplant. Das hat am Freitag (08.04.2022) die Stadtverwaltung der Fauststadt angekündigt.

Eigentlich hätte bereits in der zweiten Aprilhälfte eine so genannte Doublettenbohrung dafür sorgen sollen, dass das Grundwasser im Erdreich wieder besser abgepumpt werden kann als zuletzt und es dadurch nicht mehr so stark zu den chemischen Reaktionen kommt, die für die Anhebung des Bodens verantwortlich sind.

Passende Stahlrohre sind laut Stadt vorerst nicht zu bekommen

Dazu müsste in einen der bereits bestehenden Brunnenschächte ein zweites Rohr eingebaut werden, damit Pumpen das Wasser aus unterschiedlich tiefen Gesteinsschichten nach oben befördern können. Diese Methode ist zwar technisch und finanziell ziemlich aufwändig, Experten versprechen sich davon aber eine deutliche Verbesserung der Lage.

Allerdings sind die dafür notwendigen Stahlrohre aufgrund der angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage momentan fast überall Mangelware und es kommt zu Lieferengpässen. Deshalb kann die Doublettenbohrung voraussichtlich erst ab Juni 2022 oder später durchgeführt werden.

Nach Angaben der beauftragten Statiker aus Karlsruhe treten in Staufen nach wie vor neue Risseschäden an mehreren Gebäuden und Pflasterfläche in der Altstadt auf. Weitere Sanierungsarbeiten sind deshalb für die betroffenen Hauseigentümer weiter an der Tagesordnung.

(fw)