Die Kripo in Freiburg kann im Fall des getöteten dreijährigen Alessio aus Lenzkirch ein erstes Zwischenergebnis ihrer Ermittlungen vorlegen. Alle Hinweise sprechen dafür, dass tatsächlich der in U-Haft sitzende Stiefvater den Jungen mehrfach mißhandelt und schließlich auch getötet hat.
Dazu hatte die Ermittlungsgruppe über 75 Vernehmungen im Umfeld der Familie, sowie den betreuenden Behörden und Ärzten durchgeführt. Einige Akten des Jugendamts und der Uniklinik müssen die Ermittler dabei noch auswerten. Die entscheidenden Informationen konnten sie jedoch von Alessios Mutter erhalten. Ob auch sie sich schuldig gemacht hat, weil sie den Jungen mit ihrem offenbar gewalttätigen Lebenspartner allein gelassen hat, ist nun Gegenstand der weiteren Untersuchungen.
Außerdem sind bei der Polizei mehrere, teils anonyme Anzeigen gegen das Jugendamt eingegangen. Die Behörde am Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald sah sich nach dem gewaltsamen Tod von Alessio massiver Kritik ausgesetzt - eine Ermittlungsgruppe des Kreistages kam aber zu dem Ergebnis, dass die Experten richtig gehandelt hatten und taten, was sie konnten.
Am Dienstag soll es außerdem einen Trauermarsch für Alessio in Freiburg geben. Dazu rufen Tante und Onkel des Jungen aktuell in sozialen Netzwerken und mehreren Medien auf. Teilnehmen wollen auch weitere Angehörige und Bekannte der Familie. Starten soll der Marsch um 19:00 Uhr am Bertoldsbrunnen in der Innenstadt und vor dem Gebäude des Landratsamts enden. Es werden bislang mehrere hundert Teilnehmer erwartet.