Heu, Ernte, Stroh, Landwirtschaft, © Pixabay (Symbolbild)

Landwirt soll Erntehelfer bei Freiburg bis zum Umfallen arbeiten lassen haben

Sein Chef soll ihn angeblich zum stundenlangen Arbeiten in der prallen Sonne gezwungen haben

Wegen fahrlässiger Tötung muss sich seit dem Freitagmorgen (26.01.2018) ein Landwirt aus der Nähe von Freiburg vor dem örtlichen Amtsgericht verantworten. Der 48-Jährige soll im Sommer 2014 einen seiner rumänischen Erntehelfer Akkordarbeit bei der Heuernte verrichten lassen haben.

Helfer sollte bei 31 Grad im Schatten hunderte Heuballen auf Anhänger heben

Dieser sollte über 800 Heuballen mit einem Gewicht von etwa 20 Kilogramm auf einen Anhänger stapeln, während der Bauer vorne auf dem Traktor saß, heißt es in der Anklage der Staatsanwaltschaft. Der 32-jährige Arbeiter hätte in der Hitze demnach bereits schon über gesundheitliche Probleme geklagt. Außerdem soll er nichts zu Trinken bekommen haben. Am Ende hatte der Mann einen Hitzschlag erlitten und ist nach zweieinhalb Wochen im Koma in einem Krankenhaus gestorben.

Angeklagter sieht keine Schuld am Tod des 32-Jährigen

Der beschuldigte Landwirt hat die Vorwürfe zum Prozessauftakt entschieden zurückgewiesen. Er habe seine Erntehelfer immer korrekt behandelt und allein schon wegen der Sprachbarriere auch keine Informationen über mögliche körperliche Probleme des Mannes gehabt. Außerdem konnten sich alle Mitarbeiter ihre Pausen angeblich selbstständig einteilen. Dabei sollen sie auch ausreichend Möglichkeiten gehabt haben, um ihren Durst zu stillen, so der Angeklagte weiter. Am Tod des Saisonarbeiters will er keine Schuld tragen.

Bereits vor einem guten Jahr sollte in dem Fall eigentlich schon ein Urteil fallen. Weil aber der Verteidiger des Landwirts kurz nach dem Prozessauftakt gestorben war, musste das Amtsgericht die Verhandlung noch einmal komplett neu aufrollen. Mit einem Urteil ist diesmal im Februar zu rechnen. Bis dahin sind drei Verhandlungstage angesetzt.

(fw)