Es könne nicht sein, dass schon wieder die Kinder als Erste zurückstecken sollen, um die Delta-Variante zu bremsen
Falls sich die Delta-Variante des Coronavirus weiter in Baden-Württemberg ausbreitet, sollen mit als erstes wieder die Schüler zurückstecken müssen - darüber beschwert sich am Mittwoch (23.06.2021) lautstark der Vorsitzende des Landeselternbeirats Michael Mittelstaedt.
Er hält es für überhaupt nicht nachvollziehbar, dass das Kulturministerium jetzt schon wieder darüber nachdenkt, als eine der ersten Maßnahmen für den Fall ansteigender Coronazahlen wieder die Maskenpflicht im Klassenzimmer zurückzuholen oder sogar wieder zum Wechsel- und Fernunterricht zurückzukehren.
Mittelstaedt wirft der grün-schwarzen Landesregierung vor, dass in den letzten Monaten nichts passiert sei, um die Unterrichtsräume krisensicher zu machen. Zwar habe sich unter der neuen Bildungsministerin Theresa Schopper (Grüne) zwar die Vorgehensweise geändert, aber in der Sache selbst habe sich aus seiner Sicht nichts getan.
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Als höchster Elternvertreter in Baden-Württemberg spricht er sich erneut für den Einsatz mobiler Lüftungsgeräte oder Plexiglaswänden zwischen den einzelnen Schülern aus. Gleichzeitig fordet er noch regelmäßigere Testungen aller Kinder und Jugendlichen an den Schulen. Argumente wie zu laute Lüfter, die vom Lernen ablenken würden, bezeichnet Mittelstaedt dabei als Nebelgefechte.
Führende Wissenschaftler gehen nach bisherigem Forschungsstand davon aus, dass die so genannte Delta-Variante des Coronavirus deutlich ansteckender als die bisherigen Mutationen ist. Ob Kinder im Fall einer Infektion aber auch schwerer erkranken, dazu gibt es bisher keine gesicherten Erkenntnisse.
Der Landeselternbeirat hält es vor diesem Hintergrund für ein Unding, dass Fußballspiele weiterhin erlaubt bleiben, aber Kinder den Plänen zufolge schon wieder in Haft genommen werden könnten, um die Ausbreitung der Delta-Variante zu bremsen.
dpa / (fw)