Unter anderem das Gesundheitsamt, der Rettungsdienst und die Stadt Freiburg im Krisenstab getagt
Nachdem am Donnerstag (27.01.2021) bekannt wurde, dass unter anderem in einer Freiburger Kindertagesstätte eine mutierte Variante des Coronavirus aufgetreten ist, wurde die Pressekonferenz der Landesregierung zur geplanten Öffnung der Kitas und Schulen abgesagt. Die eventuelle Öffnung war für Anfang Februar angedacht. Mittlerweile hat das Gesundheitsamt 37 Corona-Mutationen bestätigt.
Wir von baden.fm haben heute (28.01.2021) exklusiv mit dem Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn über die aktuelle Situation und die daraus folgenden Konsequenzen gesprochen. Außerdem hat er uns erzählt, was im Corona-Krisenstab heute Morgen beschlossen worden ist.
Herr Horn, können Sie die aktuelle Situation noch einmal kurz zusammenfassen?
Das Gesundheitsamt hat am Mittwoch (27.01.2021) die Stadtverwaltung über sechs Corona-Infektionen im Freiburger Stadtgebiet mit der neuartigen Mutantion N501Y informiert.
Betroffen waren dabei auch zwei Kinder einer Kita in Stadtteil Vauban. Dort wurden in den vergangenen Tagen insgesamt 10 Kinder und 14 Fachkräfte positiv auf das Corona-Virus getestet. Die Fälle werden nun alle nachträglich auf mutierte Corona-Viren untersucht.
Oberbürgermeister Martin Horn zu den Konsequenzen:
Das Auftreten einer mutierten Virusvariante in einer Kita in Freiburg hat die Situation für eine mögliche stufenweise Öffnung von Grundschulen und Kitas grundlegend geändert. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) werden wohl deshalb am Donnerstag (28.01.2021) bekanntgegeben, dass die vorzeitige Öffnung vom Tisch sei. Das soll die Deutsche-Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfahren haben.
Wie geht die Stadt Freiburg jetzt weiter vor, Herr Horn?
Die milden Krankheitsverläufe und die engmaschige Abstimmung mit dem Gesundheitsamt lassen das Rathaus hoffen. Oberbürgermeister Martin Horn zum Ausblick für die nächsten Tage oder sogar Wochen:
Das Amt für Kinder, Jugend und Familien hat die Träger kontaktiert, um den Bedarf zu ermitteln. Die Stadtverwaltung möchte zehn OP-Masken pro Fachkraft für die kommenden zwei Wochen bereitstellen. Das städtische Amt für Brand- und Katastrophenschutz hat sich bereit erklärt, die anschließende Verteilung der Masken zu managen. Auch dafür entstehen den Trägern keine Kosten.
Sie reagieren sofort auf den Vorfall in der Kindertagesstätte im Freiburger Stadtteil Vauban. Wie?
Eine Pflicht zum durchgängigen Tragen eines Mund-Nasenschutzes besteht für Kita-Personal in Baden-Württemberg derzeit nicht. Masken sollten aber zum Einsatz kommen, wo die Fachkräfte dies wünschen oder sich ein Abstand von 1,5 Metern nicht einhalten lässt.
(ab/dk)