Demnach sieht der Ministerpräsident eine Gemeinsamkeit zwischen Tolkiens Hobbits und einer realen Tatsache in der Schweiz
Bei seinem aktuellen Besuch in der Schweiz hat Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann (GRÜNE) die Unterstützung des ansonsten immer neutralen Nachbarlands bei den wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland begrüßt. Bei einer Podiumsdiskussion am Donnerstagabend (28.04.2022) hat der Ministerpräsident dabei einen skurrilen Vergleich zum Herr-der-Ringe-Epos des Fantasy-Schriftstellers JRR Tolkien und zu den bekannten Kinofilmen geschlagen:
Demnach würden auch die Schweizer wissen: "Das Auenland wird auch immer von anderen Kräften vor den Orks beschützt", so Kretschmann. So sei es mit der politisch neutralen Schweiz auch ein bisschen. Die Nato und die Europäische Union würden den Raum der Sicherheit bringen, wo man diese Neutralität ausleben könne.
Kretschmann nennt Großbritannien als mahnendes Beispiel
Allerdings müssen die Schweiz nun angesichts der weltpolitischen Lage darüber diskutieren, wie Neutralität wirklich aussehe und wie sich das Land in seine Umgebung einfüge. Schweizer Diskussionen würden dabei manchmal lange dauern, sagte der deutsche Grünen-Spitzenpolitiker, aber was dabei rauskomme, sei sehr stabil.
Im Rückblick zum erfolgten EU-Ausstieg Großbritanniens meinte Kretschmann außerdem, dass der Brexit damals unter dem Vorwand der Souveränität des Landes erfolgt sei. In Wirklichkeit würde man dadurch aber Eigenständigkeit verlieren anstatt sie zu gewinnen. Der Ministerpräsident hält Europa für den entscheidenden Faktor, der einen Staat souverän macht und nicht der Austritt aus dem gemeinsamen Bündnis.
Baden-Württembergs Regierungschef war für zwei Tage mit einer Delegation verschiedenster Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Sozialbereich in die Schweiz gereist, um dort für eine Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu werben. Das Nachbarland gilt als einer der wichtigsten Handelspartner für den Südwesten. Das Land strebt hier eine engere Kooperation in den Bereichen Digitalisierung, Künstliche Intelligenz oder auch im Gesundheitswesen an.
(fw) / dpa