"Ich hör' natürlich immer öffnen, öffnen, öffnen."
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat auf Forderungen aus der Wirtschaft, Öffnungsperspektiven zu ermöglichen, ungewohnt emotional reagiert. Er drohte im Falle einer so provozierten dritten Welle in der Corona-Pandemie mit einem "richtigen Lockdown", der die Wirtschaft noch deutlich härter treffen würde.
Bei einem Treffen mit dem Landesverband des Wirtschaftsrats der CDU am Donnerstag (18.02.2021) hatte Kretschmann gesagt:
Ich hör' natürlich immer öffnen, öffnen, öffnen. Ich möchte mal einen erleben, der mal sagt, jetzt machen Sie mal ein bisschen was schärfer. Das hör ich nie!"
Geschäfte seien nich taufgrund autoritärer Gelüste der Regierenden geschlossen worden, so Kretschmann. Es gehe darum, eine dritte Welle zu verhindern, sonst gebe es einen "richtigen Lockdown." Erst wenn im Land eine stabile Inzidenz von 35 herrsche, werde der Einzelhandel schrittweise und unter strengen Auflagen wieder geöffnet. Die Mutationen des Coronavirus machten die Lage allerdings schwer prognostizierbar.
Überhaupt waren Kretschmann und die Wirtschaftsvertreter des Koalitionspartners in der digitalen Debatte hart aneinander geraten. Der Wirtschaft fehlt eine Perspektive für ein Ende des Lockdowns. Besonders der Einzelhandel und die Hotellerie/Gastronomie sowie Kulturbetriebe sind stark gebeutelt.
(dpa/br)