Bereits im ersten Anlauf war eine hohe sechsstellige Summe in die Lichttechnik rund um das Wahrzeichen geflossen:
Nach langer Dunkelheit soll das Freiburger Münster ab dieser Woche auch abends wieder hell beleuchtet zu sehen sein. Die Stadt Freiburg hat ihr aufwändiges und vergleichsweise teures Lichtkonzept nach massiven Problemen mit der Technik noch einmal überarbeitet. Rechnet man alle Kosten zusammen, hat das Projekt nun bereits die Millionenmarke überschritten.
Erstes Beleuchtungskonzept kam erst vor wenigen Jahren
Der Bund hatte Ende 2011 rund 750.000 Euro für moderne LED-Strahler am Freiburger Münster bereitgestellt. Die Stadt hatte damals über einen Wettbewerb ein Konzept erarbeiten und umsetzen lassen. Das Geld kam zum größten Teil aus Mitteln der Beleuchtungsindustrie. Allerdings hatte sich die Anschaffung aus Sicht der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe (FWTM) schnell als Fehler herausgestellt - zumindest teilweise.
Für die Ansprüche in Freiburg hatte man damals extra Prototypen angefertigt, die allerdings wohl noch nicht ganz ausgereift waren, so FWTM-Chef Bernd Dallmann. Die Folge: Die eingebauten Strahler waren am Ende viel dunkler als versprochen und zudem noch anfällig für Nässe. Ein LED-Spot nach dem anderen war durch natürliches Kondenswasser später ausgefallen.
Die Stadt hat daraufhin reagiert und in den letzten Monaten alle 119 LED-Einheiten gegen neue ausgetauscht. Diese sollen nun auch dimmbar sein, um auch noch nach ihrer Installation mögliche Änderungen an der Helligkeit vornehmen zu können. Der Preis dafür: Weitere 330.000 Euro.
Wirtschafts- und Tourismusförderer räumen Probleme mit den LEDs ein
Dallmann räumt auf baden.fm-Anfrage ein, dass das aus Sicht vieler Bürger nach immensen Kosten aussehen mag. Außerdem spricht er rückblickend von einem Fehlschlag. Andererseits können die neuen Spots von der bereits vorhandenen Grundstruktur der alten profitieren. Ganz "umsonst" war der erste Anlauf aus seiner Sicht damit nicht gewesen. Auch sie sparen weiterhin im Vergleich zu herkömmlichen Leuchtmitteln viel Energie ein, sogar noch wesentlich mehr als die ersten verbauten LEDs.
Die neue Beleuchtung soll das Münster nicht nur für Touristen und Anwohner wieder ins rechte Licht rücken. Sie trägt auch dazu bei den Münsterplatz nach Einbruch der Dunkelheit wieder besser auszuleuchten und damit das Sicherheitsgefühl zu erhöhen - so das angepeilte Ziel. Dompfarrer Wolfgang Gaber gefällt das Resultat jedenfalls sehr gut - vor allem wegen seines Wahrzeichencharakters. Aus seiner Sicht hat Freiburg damit endlich wieder auch bei Nacht ein Münster zum Hingucken.