Rund achtzig Prozent der Flächen privater Eigentümer nehmen heute schon am Kooperationsmodell teil
Seit mehr als einem Monat liegen schon die städtebaulichen Entwürfe für den neuen Stadtteil Dietenbach vor. Fast 15.000 Menschen sollen hier künftig ein neues Zuhause finden. Entsprechend der Ausschreibung haben Fachleute aus den Bereichen Stadtplanung, Architektur und Landschaftsarchitektur eine Vielzahl an Lösungsvorschlägen erarbeitet.
Die insgesamt 130 Hektar umfassende Fläche für den neuen Stadtteil gehört zu rund 60 Prozent privaten Eigentümern. Inzwischen liegen für mehr als drei Viertel der privaten Flächen Absichtserklärungen vor, diese an eine Sparkassengesellschaft zu verkaufen.
Kooperationsmodell zwischen Stadt und Sparkasse
Im Rahmen einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) darf die Stadt den Eigentümern nur den per Gutachten festgestellten Anfangswert von 15 Euro pro Quadratmeter zahlen. Einige wenige Eigentümer hatten auch schon vor dem Kooperationsmodell verkauft. Die Sparkasse bietet den jetzigen Eigentümern 64 Euro plus 1 pro Quadratmeter an.
Marcel Thimm, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Freiburg, ist sehr zuversichtlich, dass das Kooperationsmodell von allen Eigentümern angenommen werden wird. Er sieht aber auch verschiedene Hürden, die es noch zu überwinden gilt. Abgesehen davon, dass alle Eigentümer überzeugt werden müssen, gilt es auch, die Wirtschaftlichkeit und die technische Umsetzung des Projektes abschließend zu überprüfen.
Notfalls könnte es auch Enteignungen geben
Die Eigentümer von rund 10 Hektar Grundfläche sind noch nicht kooperationswillig. Falls nicht alle Eigentümer sich bereit erklären, zu verkaufen, hat die Stadt durch die SEM grundsätzlich das Recht, diese zu enteignen. Dann bekämen die jetzigen Eigentümer nur die laut Gutachten ermittelten 15 Euro pro Quadratmeter.
Stadt und Sparkasse gehen allerdings davon aus, dass sich im Laufe der Gespräche und spätestens bei Androhung einer Enteignung auch die letzten Eigentümer noch dazu entschließen werden, dem Kooperationsmodell zuzustimmen.
Die Arbeiten an den vier von der Jury ausgewählten städtebaulichen Entwürfen laufen unterdessen weiter. Ende des Jahres soll wieder von einer Jury ein Büro ausgewählt werden, mit dem der Enwurf bis hin zur Bauleitplanung weiter entwickelt wird.
(la)
