Allerdings bremsen Preisanstiege und Lieferkettenengpässe die Betriebe
Die konjunkturelle Stimmung im südbadischen Handwerk hat sich deutlich aufgehellt. Das zeigt die vierteljährliche Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Freiburg. Die Differenz aus Geschäftslage und -erwartungen, liegt sogar wieder auf Vor-Corona-Niveau. Allerdings sei die positive Entwicklung fragil, so die Handelskammer.
Zwar haben 16,3 Prozent der südbadischen Handwerksbetriebe im Vergleich zum Vorjahr weniger Aufträge bekommen (Vorjahr: 19,8 Prozent) und nur 26,1 Prozent der Betriebe haben Auftragszuwächse zu verzeichnen (Vorjahr: 33,8 Prozent). Allerdings blicken die Betriebe deutlich zuversichtlicher in die Zukunft als noch vor einem Jahr.
Besonders zugelegt haben die Umsätze: 35,1 Prozent der Betriebe haben in den letzten Wochen höhere Umsätze erwirtschaften können (Vorjahr: 29,0 Prozent), bei nur 17,2 Prozent ist Umsatzaufkommen gesunken (Vorjahr: 29,7 Prozent). Das soll im kommenden Jahr auch so bleiben.
Ebenfalls zu den Gewinnern zählen die bisher stark gebeutelten Gewerkegruppen der Gesundheitshandwerke und der persönlichen Dienstleister.
Baugewerbe fehlen Rohstoffe
Lieferkettenprobleme und Preissteigerungen lassen die Tendenz bei den Bau- und Ausbaugewerken nicht mehr steil nach oben gehen, wie Johannes Ullrich, Präsident der Handwerkskammer Freiburg sagt:
Deutschlandweit meldeten vor kurzem nahezu drei Viertel der Handwerksbetriebe Probleme mit fehlendem Material oder fehlenden Vorprodukten.“
Insbesondere Metall, Kunststoffe und Elektronikkomponenten, aber auch Holz fehlen. Das führe zu verschobenen oder stornierten Aufträgen. Deshalb appelliere die Kammer an die Kommunen und die öffentliche Hand die bereits jetzt möglichen Erleichterungen bei Ausschreibungen wie etwa Preisgleitklauseln stärker zu nutzen.
An die Landes- und Bundespolitik hat die Handwerkskammer die Forderung möglichst schnell klare politische Verhältnisse zu schaffen.
(dk)