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Die Stadt Kehl hat für ihre geplante Klage gegen vorgesehene Geothermiebohrungen in Goldscheuer einen Rechtsanwalt gefunden, der den Fall übernehmen wird. Heute hat Oberbürgermeister Toni Vetrano dem Steinweiler Juristen Werner Forkel eine Vertretungsvollmacht für den Streit mit dem Bohrunternehmen ausgestellt. Damit soll dieser innerhalb der nächsten sechs Wochen über das Verwaltungsgericht alle erforderlichen Unterlagen beim Landesbergamt einfordern und eine ausführliche juristische Begründung erarbeiten. Forkel hatte bereits mehrere Mandanten in ähnlichen Fällen vertreten.
Einer der Hauptangriffspunkte dürfte hierbei werden, dass für den geplanten Ort keine Umweltverträglichkeitsprüfung stattgefunden hat. Diese wäre nach EU-Richtlinien aber Vorschrift gewesen. Gegen Ende September oder Anfang Oktober will die Kanzlei ihr erstes Ergebnis vorlegen.
Eine breite Mehrheit hatte im Kehler Gemeinderat dafür gestimmt, die Angst vieler Bürger vor Risseschäden sofort ernst zu nehmen und frühzeitig eine Klage einzureichen. Fünf Stadträte der Fraktion Grüne/Frauen/Jugend stimmten zum damaligen Zeitpunkt dagegen. Im südbadischen Staufen hatten Erdwärmebohrungen zu einem unterirdischen Grundwassereinbruch und Hebungen des Bodens geführt. Massive Risseschäden an dutzenden Gebäuden der Altstadt waren die Folge. Experten haben die vorgesehenen Bohrungen bei Kehl hingegen im Vorfeld als unbedenklich eingestuft.