Kehl wird von einer als invasiv geltenden Ameisenart geplagt - nun kommt mindestens ein weiterer Ort hinzu
Die invasive Ameisenart "Tapinoma magnum" breiten sich weiter im Südwesten Deutschlands aus. Nachdem sie in Kehl bereits zur echten Plage geworden sind, wurden die kleinen Insekten nun auch in der Gemeinde Kämpfelbach im Enzkreis gesichtet. Der Fund wurde auch von der Gemeinde bestätigt, die mit dem zuständigen Landratsamt in Kontakt steht, so Bürgermeister Thomas Maag.
Kehl im Ortenaukreis gilt indes als Hotspot der Ameisenplage. Dort wurde ein Kinderspielplatz gesperrt, da die Ameisen den Boden unterhöhlten. In zwei Stadtteilen wurden Superkolonien mit Millionen Tieren entdeckt. Die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Art ist seit Jahren in Städten wie Lörrach, Karlsruhe und Heidelberg bekannt. Auch angrenzende Regionen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Ostfrankreich sind betroffen.
Das Stuttgarter Umweltministerium steht in engem Austausch mit Wissenschaftlern und internationalen Insektenkennern, um Informationen über das Ausmaß und mögliche Bekämpfungsmethoden zu sammeln. Laut einer Sprecherin sei die Bekämpfung großer Kolonien, wie in Kehl, extrem schwierig.
Experten warnen, dass die Insekten Allergien auslösen könnten. In Kehl drangen sie bereits in Häuser ein, verursachten Strom- und Internetausfälle und beschädigten Gartenmauern.
(dpa/br)