Der Fahrradweg an der Freiburger Messe wird mit Solarmodulen überdacht
Freiburg gilt sowohl als Solar- als auch als Fahrradhauptstadt. Ein aktuelles Pilotprojekt der Stadt Freiburg und von badenovaWÄRMEPLUS bringt jetzt beide Themen zusammen. Der bestehende Fahrradweg zwischen der Freiburger Messe und dem Fußball-Stadion des SC Freiburg wird auf einer Länge von 300 Metern mit Solarmodulen überdacht. Damit entsteht Deutschlands erster Solar-Radweg. Das Besondere dabei: der Radweg wird mit lichtdurchlässigen Glas-Glas-Photovoltaik-Modulen überdacht. Außerdem befindet er sich in Sichtweite des Europa-Park Stadions, auf dessen Dach Europas größte Solaranlage auf einem Fußballstadion installiert wurde. Das Pilotprojekt mit dem Solar-Radweg soll unter anderem zeigen, dass Photovoltaik auch im urbanen Raum an sehr vielen Orten möglich ist.
Freiburg gilt als Vorreiter bei der Nutzung von Solarenergie
Die Stadt Freiburg war schon früh Vorreiter bei der Nutzung von Solarenergie, aktuell sind in Freiburg rund 52 Megawatt installiert - Tendenz steigend. Bis 2030 hat Freiburg das Zwischenziel 100 GWh ausgegeben. Dafür muss die installierte Leistung noch verdoppelt werden.
Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn:
Erneuerbarer Strom ist die Energie der Zukunft. Deshalb brauchen wir nicht nur einen stärkeren Zubau in den bewährten Bereicen, sondern auch innovative Ansätze, die zusätzlich urbane Räume erschließen. Die Stadt Freiburg hat deshalb die Projektidee dieses Solar-Radwegs entwickelt und umgesetzt. Wir sind froh, dass badenova und das Fraunhofer Institut die Realsisierung übernommen haben und unterstützen das Pilotprojekt sehr gerne finanziell. Wir hoffen, dass das Projekt Nachahmer findet."
Der Bau hat am 14. November begonnen und kostet rund 1 Million Euro
Mit dem Bau des 300 Meter langen Solar-Radwegs an der Freiburger Messe wurde am 14. November 2022 begonnen, mit dem Beginn der Winterpause in der Fußball-Bundesliga. Insgesamt 912 Photovoltaik-Module werden auf 38 Dachsegmenten montiert, die von einer verzinkten Stahlkonstruktion gehalten werden. Die Solaranlage hat eine Leistung von 282,7 Kilowattpeak (kWp) und soll pro Jahr etwa 280.000 kWh Ökostrom erzeugen, was dem Jahresstrombedarf von mehr als 180 Personen entspricht. Voraussichtlich im Januar 2023 soll der Solar-Radweg eröffnet werden, die Kosten für Planung und Bau liegen bei rund einer Million Euro.
Fraunhofer ISE nutzt den produzierten Strom der Anlage
Die Module stammen von der deutschen Firma Solarwatt aus Dreseden und sind Glas-Glas-Laminate mit Alurahmen. Zusammen mit dem neu enwtickelten Montage-System Click Plain Pro der Freiburger Firma clickcon bilden die Module eine geschlossene Dachstruktur. Pächter und Betreiber der Anlage ist das Fraunhofer-Insititut für Solare Energiesysteme. Es wird den produzierten Ökostrom für seine Labore im benachbarten Solar-Info-Center nutzen. Die Idee für den Solar-Radweg in Freiburg stammt ursprünglich aus Südkorea.
(rg)