Im Markgräflerland werden neue Bürgermeister gewählt - Teil zwei: Die Bewerber für Badenweiler im Überblick
Am Sonntag gehen die Bürger der Gemeinden Müllheim und Badenweiler im Markgräflerland an die Wahlurnen. Je ein neuer Bürgermeister wird gewählt. Es geht um nicht weniger, als die Nachfolge auf die scheidenden Amtsträger Astrid Siemes-Knoblich (Müllheim) und Karl-Eugen Engler (Badenweiler).
In Badenweiler sind die Kandidaten bekannt und haben sich im Wahlkampf schon mehrfach der Öffentlichkeit präsentiert. Fünf Bewerber gibt es für das Bürgermeisteramt. Wir stellen sie im Kurzportrait vor.
Vincenz Wissler (FDP)
Jung, charismatisch und rethorisch beschlagen kommt der erst 25-jährige Freiburger daher. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann und einem Betriebswirtschafts-Studium arbeitete er als Referent zweier Landtags-Mitglieder in Baden-Württemberg. Wissler will als parteiübergreifender Kandidat auftreten. "Für einen Bürgermeister steht das Wohl der Gemeinde im Vordergrund", sagt er. "Parteipolitik hat auf kommunaler Ebene nichts verloren. Ich will Bürgermeister für alle sein und zusammen mit dem Gemeinderat die Zukunft Badenweilers gestalten." Wissler will sich unter anderem für ein Parkleitsystem im Ort, besser kontrollierte Tempolimits und den Schutz des Waldes einsetzen.
Elke Barthel (parteilos)
Die Mutter dreier erwachsener Kinder ist gebürtige Müllheimerin, lebt seit acht Jahren in Badenweiler und ist deshalb tief im Markgräflerland verwurzelt. Derzeit arbeitet die 56-Jährige in einem Hotel in ihrer Heimatgemeinde, war aber auch schon als Immobilienmaklerin sowie als Automobilkauffrau beschäftigt. Ihre Kandidatur bezeichnet sie als Herzensangelegenheit für Badenweiler. "Badenweiler wirkt wie ein Haus, an dessen Fassade sich erste Risse zeigen", meinte sie bei der offiziellen Kandidatenvorstellung. Barthel sieht im Tourismus, den sie sanft und mit Rücksicht auf Natur und Ortsbild ausbauen will, das größte Potenzial des Kurortes.
Mario Singer (parteilos)
Der amtierende Bürgermeister von Malsburg-Marzell (Landkreis Lörrach) wurde erst im April 2018 zum Verwaltungs-Oberhaupt gewählt, habe aber schon länger ein Auge auf Badenweiler geworfen, wie er erklärt. Der studierte Forstwissenschaftler, Diplom-Volkswirt und Steuerfachwirt sieht die größten Aufgaben in Verkehr, Umwelt und Energieversorgung des Kurortes, den es zukunftsweisend zu gestalten gelte. Alternative Energiegewinnung und der Ausbau des ÖPNV stehen oben auf seiner Agenda - aber auch die Unterstützung des Einzelhandels, neue Tourismusformen und attraktive Freizeitangebote im Ort.
Uwe Sauer (parteilos)
Der studierte Betriebswirt sowie gelernter Industrie- und Reiseverkehrskaufmann will Badenweiler mit seiner Kandidatur etwas zurückgeben, wie er betont. Der Vater einer erwachsenen Tochter arbeitet derzeit in der Niederlassung eines schwedischen Unternehmens für Umwelttechnik in Tuttlingen, lebt aber in Badenweiler. Sauer bemängelt, dass die Kräfte in Badenweiler in verschiedene Richtungen zögen und der Ort uneinheitlich auftrete. Darum will der 54-Jährige alle Protagonisten an einen Tisch bringen und gemeinsam neue Zielgruppen im Tourismus gewinnen. Auch liebäugelt Sauer mit Zapfsäulen für E-Bikes sowie Gratisparkplätzen und und -ladestationen für E-Autos.
Kathryn Babeck (Grüne)
Die 43-Jährige hat in Deutschland und Frankreich Geschichte und Politik studiert und kennt sich bestens im europäischen Kulturmanagement aus. Sie wird von den Parteikollegen in Badenweiler unterstützt. Als Ziele sieht sie zukunftsorientierte Projekte, über die sich Badenweiler gleichzeitig auf seine Geschichte als Heilort besinnen soll. Sie sieht im Ort das Potenzial, wieder zu einem Aushängeschild der Region zu werden - touristisch wie kulturell und gesellschaftlich. "Im Zeitalter des Klimawandels, des Artensterbens, der Politikverdrossenheit, in der Kinder sich große Sorgen um ihre Zukunft machen, müssen Erwachsene Verantwortung übernehmen und sich mutig für einen Wandel einsetzen", so die Kandidatin.
(br)