"Glen Ample", "Kweli", "Versailles" sind bekannte Herbstsorten
Auf dem Freiburger Münsterplatz werden bei grauem November-Wetter und niedrigen Temperaturen immer noch Himbeeren aus regionaler Produktion verkauft. Das eher ungewöhnliche Angebot werde von Kunden gut angenommen, berichtet Gärtnermeister Walter Schwaab an seinem Marktstand.
Eine Schale mit 250 Gramm der raren Ware bietet der Marktbeschicker mit dem braunen Hut für 3,80 Euro an. "Die Kundschaft ist verstärkt wieder regional und saisonal eingestellt", sagt Schwaab. "Da wird wieder mehr Wert draufgelegt."
Die roten Beeren der späten Sorte "Enrosadira" von Schwaabs Stand stammen vom Obstbaubetrieb Schwehr aus Waldkirch, sie werden unter freien Himmel geerntet. "Bei einer Herbstsorte ist das nicht unnatürlich", so Inhaber Georg Schwehr.
Mildes Klima hilft
Das sonnige und milde Klima in Südbaden helfe dabei, in Norddeutschland könne er sich eine Ernte dieser Art kaum vorstellen, fügt der Obstbauer hinzu. Sein Familienbetrieb produziert auf etwa 100 Hektar Fläche, vor allem Erdbeeren. Über das Jahr hinweg werden unter anderem die Himbeersorten "Glen Ample", "Kweli", "Versailles" angebaut. Nun werden die Himbeeren in einer sogenannten Junganlage geerntet, die erst vor einem Jahr gepflanzt wurde.
Eher eine Rarität."
In der Branche wird das späte Beerenangebot in Südbaden als außergewöhnlich gesehen. "Das ist eher eine Rarität", sagt der Sprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer in Bruchsal, Simon Schumacher. Viele Obstbauern haben demnach die Herbstsorten in den vergangenen Jahren zurückgefahren. Gerade spät wachsende Himbeeren werden auch häufig in lichtdurchlässigen Tunneln angebaut, um die Früchte vor Regen und Klimaeinflüssen zu schützen, wie Schumacher sagt.
(dpa/br)