Gendarmerie, Polizei, Frankreich, Elsass, © Patrick Seeger - dpa (Archivbild)

Hunderte nehmen Abschied von toter Lina im Elsass

Trauer im Elsass nach Fund der Leiche - Fahnder vermuten Verbrechen

Bei einer Trauerfeier im Elsass haben Hunderte Menschen Abschied genommen von der Jugendlichen Lina, deren Leiche mehr als ein Jahr nach ihrem Verschwinden in Zentralfrankreich entdeckt worden war. In der Kirche in der kleinen Gemeinde Plaine kamen Freunde und Angehörige zusammen, weitere Menschen verfolgten draußen die über Lautsprecher übertragende Trauerfeier. Die Beisetzung war anschließend im engsten Familienkreis geplant.

Die Fahnder gehen von einem Verbrechen aus, die Ergebnisse einer Obduktion aber liegen noch nicht vor, teilte die Staatsanwaltschaft in Straßburg mit. Nach Stand der Ermittlungen soll Lina von einem Mann getötet worden sein, dem sie am Tag ihres Verschwindens zufällig begegnet war und der sich inzwischen das Leben genommen hat.

Halter von Kleinwagen im Visier der Fahnder

Die damals 15-Jährige verschwand am 23. September vergangenen Jahres auf dem Weg zum Bahnhof. Die Fahnder ermittelten, dass sie gar nicht in den Zug stieg. Suchmaßnahmen, an denen auch Taucher der deutsch-französischen Wasserschutzpolizei beteiligt waren, blieben ergebnislos. Ein Zeuge wollte die Jugendliche als Beifahrerin in einem Kleinwagen gesehen haben, weshalb Halter entsprechender Autos in der Region ins Visier gerieten.

In diesem Sommer schließlich stellten Fahnder ein im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg zugelassenes und gestohlenes Auto sicher, in dem sie DNA-Spuren, Linas Handtasche sowie Stricke fanden, mit denen die Jugendliche gefesselt wurde. Die Fahnder durchsuchten systematisch Waldgebiete, in denen das Auto des Tatverdächtigen nach der Auswertung von Ortungsdaten später längere Stopps einlegte. Schließlich fanden sie die Tote.

Der 43 Jahre alte Tatverdächtige, der längere Zeit mit dem gestohlenen Auto unterwegs war, nahm sich nach Sicherstellung des Wagens in Ostfrankreich das Leben. Zu Lina konnte er von den Fahndern nicht mehr befragt werden.

(dpa)