Noch diese Woche entscheiden Bundestag und Bundesrat über die Finanzierung der vergünstigten Bus- und Bahnfahrscheine
Zwei Wochen vor dem geplanten bundesweiten Start hat es in Baden-Württemberg und ganz konkret auch in Freiburg einen regelrechten Run auf die 9-Euro-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr gegeben.
Die Freiburger Verkehrs AG hat die speziellen Monatskarten für Busse und Bahnen zum Sonderpreis in den letzten Tagen bereits in fünfstelliger Stückzahl verkauft, sagte Vertriebsleiterin Simone Stahl am Mittwoch (18.05.2022).
Die hohe Nachfrage habe die VAG dabei alles andere als überrascht. Schließlich habe das 9-Euro-Ticket mit seiner bundesweiten Gültigkeit im ÖPNV einen sehr hohen Wert. In Freiburg gibt es die Fahrscheine schon seit Anfang Mai an den Fahrscheinautomaten und an den Kundenzentren der regionalen Verkehrsbetriebe zu kaufen.
Die Entwicklung aus Freiburg deckt sich dabei mit der hohen Nachfrage in der Landeshauptstadt. Auch die Stuttgarter Straßenbahnen haben innerhalb von fünf Tagen schon mehr als 23.000 Stück an den Mann oder die Frau gebracht. Dort sind sie auch in digitaler Form zum Beispiel als App erhältlich.
Verkehrsminister äußerte Bedenken zur Finanzierung der Tickets
Das 9-Euro-Ticket soll im Juni, Juli und August 2022 bundesweit Fahrten im öffentlichen Nahverkehr ermöglichen und ist dabei deutlich günstiger als die normalen Monatskarten.
Das Angebot ist teil des deutschlandweiten Entlastungspakets der Ampel-Koalition in Berlin wegen der hohen Energiepreise. Am Donnerstag (19.05.2022) soll der Bundestag über das Finanzierungsgesetz entscheiden, am Freitag dann der Bundesrat.
Trotz des bereits gestarteten Vorverkaufs in vielen Städten und Gemeinden drohte die Einführung der Fahrkarte zuletzt noch zu scheitern, weil mehrere Bundesländern Bedenken bei der Finanzierung hatten.
Auch Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann forderte eine verbindliche Zusage der Bundesregierung, andernfalls würden die deutlich günstigeren 9-Euro-Tickets riesige Löcher in die Kassen der Verkehrsbetriebe im Land reißen.
Diese befürchten außerdem, dass es in Tourismusgebieten mit vielen Ausflugszielen durch das Ticket stellenweise zu Überlastungen kommen kann und raten, wenn möglich auf die Randzeiten auszuweichen.
(fw) / dpa