Bisher hatte der Spitzenpolitiker mit unserer Fasnet aus der Region nur wenige Berührungspunkte - jetzt zieht hat es ihn mitten ins Geschehen gezogen
Die Goldene Narrenschelle 2018 der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte geht in diesem Jahr an den Grünen-Politiker Cem Özdemir. Die Narren zeichnen den 52-Jährigen vor allem für seinen Glauben an die inzwischen gescheiterte Jamaika-Koalition aus. Im Colosseo-Hotel des Europa-Parks im südbadischen Rust haben rund 400 Vertreter der unterschiedlichen Zünfte aus Baden und Schwaben ihn dazu am Montagabend (05.02.2018) in Empfang genommen.
Karibik-Feeling mit politischen Vorzeichen
Für den Anlass haben die Veranstalter die gesamte Festhalle in karibisches Flair getaucht - langhaarige Rasta-Perücken und falsche XXL-Joints inklusive, als Zeichen der missglückten "Cannabis-Einigkeit" in Berlin. Nach Ansicht der Narren hätte Özdemir bereits an der Jamaika-Flagge erkennen müssen, dass die Koalition aus Union, FDP und Grünen zum Scheitern verurteilt war: Denn dort werden grün und schwarz schließlich von gelb durchkreuzt, scherzen sie. Anstatt des erhofften Außenministerpostens gibt es für den Bad Uracher Schwaben Özdemir darum nun die Auszeichnung.
Die Laudatio auf Özdemir hat traditionell der Vorjahrespreisträger der Narrenschelle gehalten - in diesem Fall der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach.
Mit einem kleinen Fauxpas hatte dieser in seiner Rede zuerst Badner und Schwaben verwechselt und prompt die Antwort in Form von ungläubigen Zurufen der Hästräger und einer spontanten Einlage des Badnerliedes erhalten. Er nahm anschließend Özdemirs geplatztes Ministerziel aufs Korn und lobte den langjährigen Bundestagskollegen dennoch.
Cem Özdemir ist inzwischen der 13. Träger der Goldenen Narrenschelle. Zu den prominentesten davor gehören unter anderem EU-Kommissar Günther Oettinger, Entertainer Frank Elstner, Ministerpräsident Winfrisch Kretschmann oder auch Europa-Park-Gründer Roland Mack.
(fw)