Geht man nach dem weit verbreiteten Volksglauben, hat man für jede entdeckte Sternschnuppe am Nachthimmel einen Wunsch frei.
Alle, die nicht bereits wunschlos glücklich sind, sollten demnach heute Abend besonders die Augen offen halten. Über Deutschland erwarten Astronomen in der Nacht auf Freitag einen regelrechten Sternschnuppen-Platzregen. Bereits seit Mittwoch kreuzen sich nämlich die Bahnen der Erde und der so genannten Perseiden. Dabei handelt es sich um eine ganze Schar abgesplitterter Bruchstücke eines Kometen - diesmal einer mit dem sperrigen Namen 109P/Swift-Tuttle. Jedes einzelne Fragment bringt beim Vorbeiflug an der Erdatmosphäre die typischen Lichtstreifen am Himmel hervor.
Über 130 Sternschnuppen in nur einer Nacht
Der Höhepunkt steht uns jetzt in der kommenden Nacht bevor. Die Himmelsforscher rechnen dann mit 130 bis 170 sichtbaren Sternschnuppen zwischen 23:00 Uhr und 04:00 Uhr nachts. Das könnten so viele gleichzeitig werden, wie seit über 134 Jahren nicht mehr. Denn um diese Zeit war der gleiche Komet das letzte Mal in derselben Gegend unseres Sonnensystems unterwegs.
Bewölkte Aussichten für die Nacht auf Freitag
Allerdings könnte das Wetter unter Umständen einen Strich durch die Rechnung vieler südbadischer Sterngucker machen. Denn auf Freitag hin erwarten Meteorologen neue Regenwolken über der Region, die die Sicht auf das astronomische Spektakel verdecken könnten. Erst das Wochenende soll dann wieder den klaren Sommerhimmel zurückbringen. Falls das Wetter trotz aller Vorhersagen doch noch stimmen sollte, kommt es außerdem auf den richtigen Platz an, um möglichst viele der Perseiden zu erwischen. Ideal sind dunklere Orte abseits großer Städte, wie beispielsweise der Feldberg im Schwarzwald - dort ist die so genannte "Lichtverschmutzung" durch Straßenlaternen und Gebäude geringer, der Himmel damit kräftiger zu sehen. Ein guter Tipp sind ansonsten kleine und große Sternwarten in der Region.