Neues Geschäftsmodell: Traditionsunternehmen muss sich ein Stück weit neu erfinden
Der Freiburger Bahnreisespezialist Gleisnost wird künftig keine einfachen Bahntickets mehr verkaufen. Der Grund: Die Deutsche Bahn zahlt keine Provisionen mehr. Eine Filiale wird geschlossen. Dies liegt auch am akuten Mitarbeitermangel.
Künftig werden Bahnreisen beim beliebten Freiburger Reisedienstleister nur noch in Kombination mit Hotelbuchungen oder als internationale Kombitickets möglich sein. Außerdem schließt das Traditionsunternehmen seine Filiale am Stadttheater. Vor 33 Jahren öffnete das Traditionshaus und organisierte oftmals wesentlich günstigere und unbekanntere Bahnreisen zu allen möglichen Destinationen, als dies direkt bei der Deutschen Bahn möglich gewesen wäre. Nun zahlt die DB keine Provision mehr an das Unternehmen, das 25 Mitarbeiter beschäftigt.
Das können wir unseren Kunden nicht zumuten."
"Wir müssten so hohe Gebühren für die Dienstleistungen verlangen, damit sich das noch rechnet... Das können wir unseren Kunden nicht zumuten", erklärt Gleisnost-Chef und Gründer Bernhard Klausmann. Joos Hahn, langjähriger Mitarbeiter bei Gleisnost, ergänzt: "Wir haben uns glücklicherweise schon über mehrere Jahre darauf eingestellt, dass es so kommen würde. Schlimm ist, dass uns durch Corona zwei Geschäftsjahre fast weggebrochen sind."
Bei Gleisnost konzentriert man sich nun in den zwei verbliebenen Filialen - sie sind am Hauptbahnhof in der Fahrradstation und am Bahnhof Littenweiler - sowie im Online-Geschäft auf internationale Reisen, Flüge, Kombi-Reisen mit Hotelbuchung und alles, was für den Laien schwierig zu organisieren ist.
(br)