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Gewerkschaft NGG warnt vor Altersarmut trotz Vollzeitjob in Freiburg

Hohes Risiko für Beschäftigte in Bäckereien, Fleischereien und Restaurants

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) macht sich Sorgen um rund 6.700 Vollzeitbeschäftigte, die trotz 45 Arbeitsjahren vor der Altersarmut stehen. Das Rentenniveau dürfe nicht weiter absinken, das Renteneintrittsalter nicht weiter angehoben werden.

Ein Leben lang arbeiten – und trotzdem reicht die Rente nicht: Das scheint in Freiburg für rund 6.700 Vollzeitbeschäftigte selbst nach 45 Arbeitsjahren im Rentenalter zu drohen. Die NGG beruft sich dabei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Rentenversicherung: 9,5 Prozent aller Beschäftigten, die in Freiburg in Vollzeit arbeiten, verdienen weniger als 2.050 Euro brutto im Monat. Um über der Grundsicherungsschwelle von aktuell 835 Euro zu kommen, müssten diese Menschen länger als 45 Jahre arbeiten.

Claus-Peter Wolf, Geschäftsführer der NGG-Region Schwarzwald-Hochrhein ist besorgt:

Altersarmut ist kein Schreckensszenario in der Zukunft, sondern für viele Menschen längst Realität. Die Rente derer, die zum Beispiel jahrzehntelang in einer Bäckerei oder Gaststätten gearbeitet haben, reicht schon heute oft nicht aus. Rentenkürzungen oder Forderungen über ein späteres Eintrittsalter sind der falsche Weg. Stattdessen muss die Politik die gesetzliche Rente stärken.“

Das Rentenniveau, also die durchschnittliche Rente nach 45 Beitragsjahren bei mittlerem Verdienst, dürfe nicht weiter absinken. Aktuell liegt es bei 48 Prozent. Im Jahr 200 lag es bei rund 53 Prozent.

Die nächste Bundesregierung müsse das derzeitige Rentenniveau stabilisieren und perspektivisch anheben, um einen weiteren Anstieg der Altersarmut zu verhindern. Auch deshalb sei es wichtig, dass die Beschäftigten ihre Stimme bei der Bundestagswahl am 26. September abgäben – und sich informierten, was die Rentenkonzepte der einzelnen Parteien für sie bedeuteten, so die NGG.

(dk)