Gastronomie, Restaurant, Kneipe, Service, Bier, Wirtschaft, Kellnerin, Servicepersonal, Getränke, © Marijan Murat - dpa (Symbolbild)

Gewerkschaft NGG fordert höhere Einstiegslöhne in der Gastronomie

9.200 Menschen in Freiburg arbeiten zum Niedriglohn

In Freiburg arbeiten rund 9.200 Menschen zum Niedriglohn. Und das, obwohl sie einen Vollzeitjob haben. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten am Dienstag (20.12.2022) hingeweisen. Die NGG Schwarzwald-Hochrhein beruft sich dabei auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Demnnach liegen 13 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten in Freiburg beim Einkommen unter der amtlichen Niedriglohnschwelle von derzeit 2.344 Euro brutto im Monat.

Claus-Peter Wolf, Geschäftsführer der NGG-Region Schwarzwald-Hochrhein:

In Restaurants, Hotels, Bäckereien und Metzgereien arbeiten besonders viele Menschen zu Mini-Löhnen. Die rasant steigenden Preise für Energie und Lebensmittel treffen sie mit voller Wucht. Deshalb ist es jetzt nötig, 'Lohn-Täler' anzuheben."

Ziel sei es, möglichst viele Beschäftigte in Freiburg von einem „kräftigen Lohn-Plus“ profitieren zu lassen. „Wenn das neue Jahr eine ‚Lohn-Headline‘ hat, dann: ‚10 Prozent plus X‘“, so Wolf.

Gewerkschaft will einen kräftige und dauerhafte Erhöhung der Löhne durchsetzen

Die NGG habe sich deshalb für 2023 vorgenommen, eine kräftige und dauerhafte Erhöhung der Löhne durchzusetzen – bei Tarifverhandlungen für ganze Branchen genauso wie bei Haustarifverträgen mit einzelnen Betrieben. „Denn die Verbraucherpreise werden oben bleiben. Ziel ist es deshalb, die Einstiegslöhne auf mindestens 13 Euro pro Stunde anzuheben“, macht NGG-Geschäftsführer Claus-Peter Wolf klar.

NGG macht sich für Inflationsausgleichprämie stark

Neben notwendigen, dauerhaft höheren Löhnen und Gehältern werde sich die NGG Schwarzwald-Hochrhein zusätzlich auch für die kurzfristig wirksame Inflationsausgleichs-Prämie stark machen. „Bis zu 3.000 Euro ohne Steuern und ohne Abgaben sind ein gutes und zusätzliches Instrument, das die Bundesregierung den Unternehmen an die Hand gegeben hat, um Beschäftigten über die ‚Klippen der Krise‘ zu helfen“, so Wolf.

Claus-Peter Wolf:

Vom Einkauf im Supermarkt bis zum Haarschnitt beim Friseur – überall wird es teurer. So teuer, dass sich gerade Geringverdiener viele Dinge des täglichen Bedarfs nicht mehr leisten können.“

Eine Bäckereifachverkäuferin habe schon in normalen Zeiten Schwierigkeiten, mit ihrem Geld bis zum Monatsende klarzukommen. „Deshalb brauchen Geringverdiener gerade jetzt einen ‚Extra-Lohn-Schub‘. Denn der Job muss auch in der Krise dafür sorgen, dass es nicht am Nötigsten zum Leben hapert. Eine Vollzeitarbeit darf nicht zum Risikofaktor fürs Portemonnaie werden“, sagt Claus-Peter Wolf.

(rg)