Rheintalbahn, Katzenbergtunnel, Efringen-Kirchen, Deutsche Bahn, Gleise, Güterverkehr, Oberleitung, © baden.fm (Archivbild)

Gerichtsentscheidung zum Bahnstreik erst kurz vor Start

Schweizer Bahn versorgt die Strecke Freiburg - Basel während des Ausstands

Mit einem erneuten Streik auf der Schiene hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn erneut weite Teile des Eisenbahnverkehrs in Deutschland lahmgelegt. Streikbeginn war bereits am Dienstagabend (09.01.2024) um 18 Uhr im Güterverkehr. Der Personenverkehr folgte in der Nacht. Der Ausstand soll bis Freitagabend (12.01.2024), 18 Uhr, andauern.

Sollte die Verhandlung länger dauern, könnte die GDL trotzdem mit ihrem Ausstand beginnen, der bis Freitagabend (12.01.2024) dauern soll. Das Arbeitsgericht Frankfurt hatte eine einstweilige Verfügung der Bahn sowie des ebenfalls bestreikten Eisenbahnunternehmens Transdev am Montagabend (08.01.2024) zurückgewiesen und den Streik erlaubt. Der späte Beginn der Berufungsverhandlung an diesem Dienstag deutet darauf hin, dass das LAG nicht erwartet, viel Zeit für seine Entscheidung zu brauchen.

Auch die SWEG ist unterwegs und beteiligt sich nicht am Streik

Gleichzeitig will die Schweizer Bundesbahn (SBB) den Verkehr zwischen Freiburg und Basel weiter bedienen und setzt dafür fünf zusätzliche Züge ein. "Die Züge mit dem emotionalen Herz der S-Bahn Basel verkehren zwischen 5.30 Uhr und 19.45 Uhr und sind mit den regulären Tickets dieser Linien nutzbar", teilt die SBB Deutschland mit. Die Abfahrten in Basel, Badischer Bahnhof, sind um 5.37 Uhr, 8.28 Uhr, 14.13 Uhr und 17.18 Uhr, in Freiburg um 06.46 Uhr, 12.38 Uhr, 16.32 Uhr und 18.42 Uhr und halten an den üblichen Stationen. Die Fahrzeiten der Züge sind auf der Website www.sbb-deutschland.de zu finden.

Auch die Südwestdeutsche Verkehrs AG (SWEG) wird sich nicht am dreitägigen Streik beteiligen und weiter auf der Schiene unterwegs sein.

Millionen Kunden sind betroffen

Fahrgäste sollten sich deshalb darauf einstellen, dass es auf der Schiene in den nächsten Tagen wieder stressig wird. Im Personenverkehr soll der Ausstand um 2 Uhr am frühen Mittwochmorgen beginnen. Geplantes Ende des Arbeitskampfes ist Freitagabend um 18 Uhr. Aber auch in den Stunden davor und danach dürften die Auswirkungen zu spüren sein.

Die Bahn geht davon aus, dass der Lokführerstreik in dieser Woche Millionen Kundinnen und Kunden trifft. Wie stark die Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr sein werden, teilte der Konzern zunächst nicht mit. Darüber will die Bahn erst nach der endgültigen Entscheidung des Landesarbeitsgerichts informieren. Allerdings hat das Unternehmen bereits einen Notfahrplan erarbeitet, der online seit Montagnachmittag abrufbar ist. Fahrgäste können sich dort schon jetzt oder über eine speziell eingerichtete kostenlose Rufnummer (08000/996633) über ihre Fahrt informieren.

Bei den bisherigen beiden Warnstreiks der GDL im vergangenen Jahr fielen im Fernverkehr rund 80 Prozent aller Züge aus. Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen ebenfalls weitreichend, aber regional sehr unterschiedlich verteilt.

Auch Güterverkehr wird bestreikt

Besonders stark betroffen war von den jüngsten Arbeitskämpfen stets auch der Güterverkehr der Deutschen Bahn. Hunderte Züge stauten sich während der Ausstände und in den Tagen danach. Allerdings hat die Bahn hier einen deutlich geringeren Marktanteil als im Fern- und Regionalverkehr. "Der überwiegende Teil des Schienengüterverkehrs wird auch in den kommenden Tagen rollen", teilte deshalb der Wettbewerberverband Die Güterbahnen am Dienstag mit. "Viele Industrien und Handelsunternehmen werden erfahrungsgemäß nicht nur normal, sondern wegen des weniger belasteten Schienennetzes sogar pünktlicher versorgt."

Seit Anfang November ringt die GDL mit der Bahn und anderen Eisenbahnunternehmen um höhere Tarife. Kern des aktuellen Tarifkonflikts ist aber die Forderung der Gewerkschaft nach einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden. Die Bahn hält diese Forderung für unerfüllbar. Sie ist lediglich bereit, mit der Gewerkschaft über die Ausweitung bereits bestehender Arbeitszeit-Wahlmodelle zu reden.

(br/dpa)