Auch in allen südbadischen Landkreisen wurde der Erreger der Tierseuche seit März bereits mehrfach nachgewiesen
Die für Nutz- und Wildtiere gefährliche Geflügelpest breitet sich offenbar weiter im Dreiländereck aus. Nachdem in der französischen Grenzmetropole Straßburg dieses spezielle Vogelgrippevirus nachgewiesen wurde, müssen jetzt auch im benachbarten Ortenaukreis Geflügelhalter schärfere Regeln zur Eindämmung der Tierseuche befolgen.
Für ihre Tiere gilt in der betroffenen Schutzzone eine so genanne Aufstallungspflicht. Hühner, Gänse und anderes Geflügel dürfen damit vorerst nicht mehr ungesichert auf Außenflächen gehalten werden, wo sie möglicherweise Kontakt zu infizierten Wildvögeln haben könnten. Das hat das zuständige Landratsamt in der Ortenau am Dienstag (27.04.2021) entschieden.
Darüber hinaus dürfen die Vögel aus den betroffenen Zuchtbetrieben auch nicht mehr in andere Gebiete verschickt werden. Das gleiche gilt für ihre Eier und ihr Fleisch.
Für den Menschen ungefährlich, für einige Wild-, Zoo- und Hoftiere sehr riskant
Die so genannte Geflügelpest ist laut Experten für den Menschen ungefährlich, kann aber unter anderem bei vielen Vogelarten schnell tödlich enden. Im März hatte ein betroffener Junghennenbetrieb in Nordrhein-Westfalen offenbar infizierte Hühner an rund 180 kleinere Betriebe in Baden-Württemberg geliefert - teils auch über Zwischenstationen.
Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass Wildvögel quasi zeitgleich den Erreger in einen Geflügelhof im Kreis Ravensburg eingeschleppt haben. Bis zum 08. April 2021 haben die Veterinärämter in Baden-Württemberg bereits in 64 Betrieben einen Ausbruch der Geflügelpest nachgewiesen. Beim jüngsten Fall aus dem Elsass handelte es sich um einen kleinen Hof in Straßburg mit nur neun Tieren.
In Südbaden sind die meisten Fälle bisher in den Kreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Waldshut aufgetreten. Doch auch in den anderen Landkreisen der Region wurde der Erreger bereits mehrfach nachgewiesen. Infolge des Seuchengeschehens sind im März und April in Baden-Württemberg rund 1900 Tiere an der Krankheit verendet oder mussten getötet werden.
dpa / (fw)