Spezialisten hatten in den letzten Wochen in der Berlin den toten Körper des Wildtieres genau unter die Lupe genommen:
Der Wolf, der Anfang Juli tot aus dem Schluchsee im Hochschwarzwald geborgen wurde, ist höchstwahrscheinlich durch Menschenhand ums Leben gekommen. Das legt das offizielle Untersuchungsergebnis des Leibniz-Instituts aus der Bundeshauptstadt nahe.
Die Experten haben in der Leber des Wolfes eindeutige Verletzungsspuren gefunden, die darauf hindeuten, dass das Tier erschossen wurde. Weil die Ermittler dem mutmaßlichen Schützen auf den Fersen sind, möchte das Umweltministerium in Stuttgart aber vorerst keine weiteren Details verraten. Auch die Frage, ob es sich dabei möglicherweise um einen Jäger oder Landwirt handelt, lässt das Ministerium offen.
Freiburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den unbekannten Schützen
Landesumweltminister Franz Untersteller verurteilt die Tat und betont, dass seiner Behörde kein Hinweis vorliegt, dass der Wolf auf seiner 600 Kilometer langen Wanderschaft durchs Land Nutztiere wie Ziegen oder Schafe angegriffen haben könnte.
Der Wolf ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz eine streng geschützte Tierart. Dem Schützen kann nun bei einer Verurteilung eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren der eine hohe Geldstrafe drohen. Die Staatsanwaltschaft in Freiburg hat die Ermittlungen übernommen.
Der Wolf hatte bislang keine Nutztiere gerissen
Nachdem der Wolf über Jahrzehnte lang in unseren Breitengraden vom Aussterben bedroht war, häufen sich in den letzten Jahren Sichtungen vereinzelter Wölfe, die von größeren Rudeln aus dem Ausland auch durch den Schwarzwald streifen. Alle drei Tiere waren am Ende aber ums Leben gekommen.
Im Gegensatz zu vielen Naturschützern sehen einige Landwirte die Rückkehr des Wolfes nach Baden-Württemberg extrem kritisch. Sie sehen ihre Tierherden in Gefahr und fordern neue Lösungsansätze von der Politik.
Der sezierte Wolf vom Schluchsee wird als Beweismittel vorerst in Berlin aufbewahrt.
(fw)