Martin Horn, Oberbürgermeister, Freiburg, Munzingen, © baden.fm

Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn startet mit Stadtteilgesprächen

Während seines Wahlkampfes hatte er bereits einen ersten Austausch am Tuniberg angekündigt

Freiburgs neuer Oberbürgermeister Martin Horn hat am Donnerstagabend sein erstes Wahlversprechen eingelöst und ist vor rund 100 Bürgern in Munzingen in die neuen Stadtteilgespräche gestartet. Das parteilose Stadtoberhaupt möchte damit regelmäßig einen direkten Draht zu den Einwohnern in den einzelnen Stadtteilen halten und erhofft sich direkte Rückmeldungen auf die Kommunalpolitik.

Jeden Monat sucht er deshalb ab sofort den Kontakt zu den Menschen in einem anderen Freiburger Stadtteil und stellt sich dort mit Unterstützung eines Stadtteilreferenten den Fragen der Leute. Um die Wünsche und Ideen zu bündeln folgt darauf immer auch ein Austausch mit Akteuren wie Vereinen, Ortschaftsräten und sozialen Institutionen.

So lief das erste Stadtteilgespräch mit Freiburgs neuem Oberbürgermeister Martin Horn in Munzingen ab

In Munzingen stand dazu erst einmal ein Rundgang mit Ortsvorsteher Rolf Hasenfratz von der Erentrudiskapelle in den Reben runter in den Ortskern an. Im Anschluss ging es in einer Strauße um den offenen Austausch mit Menschen aus Munzingen und der Umgebung.

Selbst in einem der ländlicheren Freiburger Stadtteile dreht sich dort sehr viel um die großen, stadtweiten Themen Wohnungsbau, Nachverdichtung und Leerstand. Horn betont auch hier, dass er in kürzester Zeit keine tausenden zusätzlichen Wohnungen herzauber kann. Vorschläge wie eine städtische Wohnungstauschbörse oder einen Aufruf, dass alleinstehende Paare ihre großen Wohnungen mit suchenden Familien tauschen könnten, nimmt der Oberbürgermeister als Anregungen mit. Gleichzeitig erklärt er die Schwierigkeiten, die sich aus seiner Sicht für viele Mieter und Eigentümer in Freiburg trotzdem ergeben.

Große Freiburger Themen und spezielle Anfragen für Munzingen

Wichtig ist den Fragestellern in dem Zusammenhang aber auch der Zusammenhalt der Generationen. Es müsse mehr für ältere Menschen in Munzingen getan werden, gleichzeitig bräuchte es ein Jugendzentrum. Viele Nachbartorte wie Opfingen oder Waltershofen haben hier bereits Projekte, die Menschen verschiedenen Alters an einen Tisch holen.

Als Zuschauer merkt man, dass sich viele der Munzinger erst noch ein Bild von ihrem neuen Oberbürgermeister machen wollen. Kritisch haben manche etwa Horns neue Social-Media-Stelle im Rathaus gesehen und haben ihm so Selbstdarstellung oder einen regelrechten Personenkult unterstellt. Nur mit dem persönlichen Blick hinter die Kulissen seines Amtes lassen sich aber auch junge Menschen in den sozialen Netzwerken erreichen, die sich ansonsten kaum für Kommunalpolitik interessieren, hält Horn dagegen.

Unabhängig von der politischen Haltung der Besucher scheint es der Konsens des Abends zu sein, dass die meisten den direkten Dialog mit Horn als positives Signal des Gehörtwerdens werten. Aus Sicht des Oberbürgermeisters daher ein gelungener Auftakt der Stadtteilgesprächsreihe, verrät er im baden.fm-Interview. Natürlich kann das Format kein Wunschkonzert sein, bei dem jeder Bürger sich erhoffen könnte, dass genau seine Sicht der Dinge aus berücksichtigt wird. Ihm geht es darum, die einzelnen Stadtteile und Ortschaften in und um Freiburg zu stärken, da seiner Auffassung eine Großstadt genau davon lebt.

Drei weitere Dialogrunden in diesem Jahr geplant

Die nächsten Termine stehen bereits fest: Am 24. Oktober soll es einen Austausch im Gebiet Oberwiehre / Waldsee / Oberau geben. Am 28. November folgt ein Dialog in Opfingen. Am 13. Dezember geht es zum Gespräch ins Rieselfeld.

(fw)