Er soll Dienstgeheimnisse verraten und die Ermittlungen der Polizei in eine falsche Richtung gelenkt haben:
Ein 33-jähriger Polizist aus einer Freiburger Umlandgemeinde muss sich wegen des dringenden Verdachts von Verstößen gegen das Anti-Doping-Gesetz und gegen das Arzneimittelgesetz verantworten. Der Verdacht: Zusammen mit einem 40 Jahre alten Bekannten soll er mit geschmuggelten Anabolika aus Fernost gehandelt haben - und zwar in größerem Stile.
Vorwurf: Größere Mengen Anabolika in Untergrundlaboren hergestellt
Die ermittelnden Zollfahnder gehen davon aus, dass der Polizeibeamte seine Stellung bei den Ermittlungsbehörden ausgenutzt hat, um von den kriminellen Geschäften bei Fitnessstudios abzulenken. Außerdem sollen die beiden Männer auch selbst Dopingpräparate in selbst gebauten, illegalen Laboren herstellt haben. Weil die genaue Zusammensetzung der produzierten "Medikamente" aber unklar ist und wahrscheinlich auch nicht steril gearbeitet wurde, können die Mittel für Konsumenten schwere gesundheitliche Folgen haben. Bei Hausdurchsuchungen konnten die Ermittler mehrere fertige Fläschchen mit flüssigen Anabolika zum Spritzen und weitere Laborgerätschaften sicherstellen.
Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug
Gegen beide Tatverdächtigen wurden Haftbefehle erlassen. Der 40-Jährige sitzt deshalb jetzt in Untersuchungshaft. Der beschuldigte Polizist konnte das rechtlich verhindern. Bei ihm wurde der Haftbefehl im Gegenzug für strenge Auflagen außer Vollzug gesetzt. Er wurde gleichzeitig komplett vom Polieidienst suspendiert. Es wird voraussichtlich noch einige Zeit dauern, bis die Hintergründe komplett aufgedeckt sind, vermutet die Polizei. Weitere Beschuldigungen gegenüber anderen Personen aus dem Umfeld der beiden Festgenommenen sind noch weiter offen. Die Fahnder müssen vor allen Dingen noch klären, ob die Anabolika-Hersteller alleine oder möglicherweise als Teil einer kriminellen Bande gehandelt haben.