Die Freiburger Clubs und Bars sollen künftig härter durchgreifen
Die Besitzer sollen schneller Hausverbote aussprechen und die Polizei holen, wenn sie gewalttätige oder auffällige Gäste haben. Das sind zwei Konsequenzen, die heute bei einem runden Tisch der Stadt besprochen wurden. Er war einberufen worden, nachdem sich die Zwischenfälle im Freiburger Nachtleben in jüngster Zeit gehäuft hatten.
Runder Tisch sollte alle Beteiligten zu Wort kommen lassen
Über 50 Bar- und Clubbetreiber, der Hotel- und Gaststättenverband und Frauenbeauftragte haben sich dort unter anderem mit Vertretern der Stadt und der Polizei ausgetauscht. Ein weiteres Ergebnis: Wie bereits in der Vergangenheit schon einmal erprobt, sollen Störer, die aus einem Club in der Innenstadt rausgeworfen werden, künftig auch wieder bei allen anderen Hausverbot erhalten.
Mehrere Einzelfälle - Täter sind ebenso Einheimische wie Ausländer
Erstmals steht fest, um wen es sich bei den Angreifern handelt, die im Freiburger Nachtleben für Ärger sorgen. Die Tätergruppen kommen aus verschiedenen Ländern, auch aus Deutschland. Sie wechseln immer wieder druch, eine pauschale Zuordnung zu bestimmten Gruppen ist nicht möglich. Freiburgs Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach betont nach den Gesprächen außerdem, dass es keine vermehrten Zwischenfälle allein mit Flüchtlingen gegeben hat. Er spricht jetzt von Einzelfällen - auch wenn nach den Übergriffen von Köln diese in der Öffentlichkeit oft anders wahrgenommen werden. Von Kirchbach stützt sich dabei auf objektive Fakten und Fallzahlen von Polizei und Clubbesitzern.
Diskriminierungsvorwürfe gegen Diskobetreiber vergangene Woche
Auslöser der Debatte waren Berichte über sexuelle Übergriffe und Gewalt im Freiburger Nachtleben - danach hatten offenbar einzelne Betreiber ihre Türsteher vorübergehend angewiesen, keine Asylbewerber mehr in die Diskos zu lassen. Daran hatte es bundesweite Kritik gegeben, den Freiburger Clubchefs wurden unter anderem Diskriminierung vorgeworfen. Diese haben die Vorwürfe von sich gewiesen und eine differenzierte Debatte über die Vorfälle gefordert. Nach dem runden Tisch sind sich alle Beteiligten darüber einig, dass es kein spezielles Freiburger Problem gibt.
Wir sitzen alle in einem Boot, wir möchten alle eine sichere Stadt haben, in der man gut leben und auch gut feiern kann!
- Dieter Salomon, Oberbürgermeister Freiburg