Auch sieben Wochen nach dem brutalen Gewaltverbrechen an der Dreisam will sich der Tatverdächtige weiter nicht zu den Vorwürfen äußern:
Inzwischen appelliert auch die Polizei öffentlich an den verhafteten Hussein K.. Der Freiburger Kripochef Peter Egetemaier fordert, der junge Mann solle endlich sein Schweigen brechen und mit den Ermittlern reden. Vor allem wäre die Frage entscheidend, ob er sein späteres Opfer auch schon vorher kannte. Beide hatten zuletzt in unterschiedlichen Gebieten des Stadtteils Littenweiler gewohnt. Bisher macht der mutmaßliche afghanische Flüchtling, der im Herbst 2015 nach Deutschland eingereist war, offenbar nur Angaben zu seiner Person.
Vorwurf: Mord und Vergewaltigung
Ihm wird vorgeworfen, dass er Ende Oktober die 19-jährige Medizinstudentin Maria L. auf dem Nachhauseweg von einer Party vergewaltigt und umgebracht haben soll. Die Sonderkommission hatte in akribischer Kleinstarbeit DNA-Spuren des Mannes an einem Haar aus einer Dornenhecke sichergestellt. Mit Hilfe von Aufnahmen einer Straßenbahn-Überwachungskamera konnten sie ihn anschließend ausfindig machen und festnehmen.
Verdächtiger war offenbar bereits in Haft
Später hatte sich herausgestellt, dass Hussein K. wohl schon in Griechenland wegen eines schweren Gewaltverbrechens an einer jungen Frau im Gefängnis saß, dort aber vorzeitig wieder frei kam. Danach hatte er sich unter die Flüchtlingswelle gemischt und war so letztendlich nach Freiburg gelangt, glauben die Ermittler. Bislang gibt es keine direkte Zeugen der Bluttat an der Dreisam, die Ermittlungen werden sich daher voraussichtlich noch über Monate hinwegziehen.