Ukraine, Russland, Krieg, Flüchtlinge, Bürger, humanitäre Hilfe, © Vadim Ghirda - AP / dpa

Freiburger Krisenhelfer bereiten sich in der Ukraine auf humanitären Notfall vor

Caritas International kümmert sich um die Menschen, die durch die Gefechte ihre Heimat verlieren

Die Freiburger Krisenhelfer des Hilfswerks Caritas International haben am Donnerstag (24.02.2022) als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine weitere 150.000 Euro bereitgestellt, um eine drohende humanitäre Katastrophe in der Bevölkerung abzumildern. Gleichzeitig bitten die Unterstützer des Deutschen Caritasverbandes dringend um weitere Spenden.

Mit dem Geld soll etwa der Betrieb von Feldküchen unterstützt werden, die Eröffnung von Notunterkünften oder dringend benötigte psychologische Krisenbetreuung ausgeweitet.

Anlaufstellen im Westen des Landes eingerichtet

Seit Wochen haben sich die Krisenhelfer auf entsprechende Szenarien vorbereitet und landesweit ihre Mitarbeiter vor Ort so gut es ging geschult. Die Präsidentin der Caritas Ukraine betont:

Wir tun alles, um landesweit Menschen in Not Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen, so wie wir es seit 2014 in der Ostukraine tun. Dabei arbeiten wir mit kirchlichen Strukturen und lokalen Behörden zusammen.

Die Helfer bereiten sich aktuell darauf vor, in westukrainischen Städten wie Chmelnezkyj, Iwano-Frankiwsk, Ternopil und Freiburgs Partnerstadt Lwiw Menschen aufzunehmen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden oder vor den Gefechten fliehen mussten. Dort soll die Versorgung der Betroffenen sichergestellt werden.

Caritas International schätzt die Situation als dramatisch ein und geht davon aus, dass sie sich auch immer sehr schnell verändert.

So schätzen die Helfer die Lage für die betroffenen Bürger ein

Der Ukraine-Referent Gernot Krauß spricht im baden.fm-Interview von einer furchbaren Situation und einem Worst-Case-Szenario, von dem alle gedacht hätten, dass es nicht eintreten wird.

Dass die Militärschläge sich nicht nur wie zunächst angekündigt auf die beiden Republiken Donezk und Luhansk beschränken, sondern große Teile des gesamten Landes betreffen, sorge dafür, dass sich nun alle 37 Caritas-Stellen in der Ukraine auf umfassende Nothilfe-Einsätze einstellen.

Der Druck, der auf den betroffenen Menschen lastet, sei enorm - und das betrifft nicht nur die einfachen Bürger, sondern teils auch die Krisenhelfer selbst, betont Krauß. Einzelne Stellen mussten bereits evakuiert werden.

Zusätzliche Spenden werden dringend benötigt

Ein riesiges Problem sei, dass wegen der anhaltenden Kämpfe die Hilfskonvois mit den Spendengütern, die nun international in die Wege geleitet werden, nur sehr schwer zu den Menschen in den Kriegsgebieten vordringen können.

Das sei besonders dramatisch, weil nach Einschätzung von Caritas International vor allem Alte und Kranke in den Dörfern entlang der Frontlinien zurückgeblieben seien - und gerade diese Menschen auf besondere Unterstützung angewiesen wären. Die Jüngeren und Flexiblen

Um darauf angemessen reagieren zu können, verweist das Hilfswerk auf sein Spendenkonto. Wer Unterstützung leisten möchte, kann dort mit dem Stichwort "CY00050 Ukraine-Konflikt" spenden:

Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00, IBAN Nr.: DE88 6602 0500 0202 0202 02, BIC-Nr. : BFSWDE33KRL oder online unter: www.caritas-international.de

(fw)