Die Wissenschaftler wollen herausfinden, wie viel Sprit sich über die Erfindung tatsächlich einsparen lässt
Lastwagen mit Solaranlagen auf dem Dach könnten schon bald einen Teil ihres Energiebedarfs unterwegs auf der Fahrt selbst abdecken. Für dieses Ziel haben Freiburger Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme jetzt zusammen mit anderen Wissenschaftlern und Industriepartnern einen 18-Tonner testweise mit einer 3,5-Kilowatt-Photovoltaikanlage ausgestattet.
Bis zum Sommer möchten sie damit herausfinden, wie viel Strom sich auf diese Weise wirklich erzeugen und somit an anderer Stelle als Kraftstoff einsparen lässt. Berechnungen zufolge könnte der Solarstrom erst einmal nur rund fünf bis zehn Prozent des Energiebedarfs solch eines tonnenschweren Fahrzeugs decken, heißt es beim Institut.
In den Sommermonaten wohl deutlich effizienter
Allerdings handelt es sich dabei um den Durchschnittswert über das gesamte Jahr, so der Projektverantwortliche Christoph Kutter. Naturgemäß liefert die Anlage im sonnenreichen Sommer deutlich mehr Energie als im Winter. Aber selbst wenn da am Ende bloß 200 oder 300 Watt rauskämen, wäre das aus Sicht der Forschungsgruppe bereits ein Zugewinn.
Die Solarmodule auf dem Dach des Lastwagens sind in Serie geschaltet, dabei entstehen Spannungen von bis zu 400 Volt. Bei einem Unfall könnte das ein Sicherheitsrisiko darstellen. Dagegen soll eine Trennungsvorrichtung helfen, die die Stromverbindung innerhalb von Millisekunden dezentral und ohne zusätzliche Kommunikationskanäle unterbrechen soll.
Test-Lastwagen wird rund um Freiburg unterwegs sein
Der erzeugte Photovoltaikstrom wird direkt ins Bordnetz des Lastwagens eingespeist. Die dafür notwendige 800-Volt-Trafobatterie ist für den Straßenverkehr zugelassen. Ein erster Versuch habe gezeigt, dass das System grundsätzlich funktioniere.
Nun fährt der Test-LKW die kommenden Monate für das Elektrotechnik-Unternehmen Alexander Bürkle verschiedenste Einsätze im Freiburger Umland und sammelt dabei wichtige Daten. Vor allem die Werte aus dem Frühjahr und Sommer seien wichtig, um den tatsächlichen Stromertrag abseits der reinen Berechnungen voraussagen zu können.
dpa / (fw)