Alle Schüler einer Grundschulklasse erhalten einen "Lolli-Test" zum Lutschen und die werden dann gemeinsam eingeschickt und ausgewertet
Eine neue Teststrategie soll dafür sorgen, dass sich tausende Schüler in Freiburg zwei Mal pro Woche möglichst kindgerecht und volldigitalisiert auf das Coronavirus testen lassen können.
Dafür will die Stadtverwaltung sein laufendes Pilotprojekt mit so genannten "Pool-Tests" nun auf alle Grundschulen und Sonderpädagogischen Bildungszentren im Stadtgebiet ausweiten. Das hat das Rathaus am Freitag (09.04.2021) nach über drei Wochen Testphase an fünf Schulen und einer Kita angekündigt.
An diesen konnten seit Mitte März rund 2000 Tests durchgeführt werden. Bei den Pool-Tests werden immer ganze Klassen gleichzeitig getestet. Dafür sollen testwillige Schüler für kurze Zeit ein Wattestäbchen wie an einem Lollipop lutschen. Diese Speichelproben werden dann eingesammelt und als Gruppe ins Labor zur PCR-Untersuchung gegeben.
Jede Klasse bildet dabei einen eigenen Pool. Nur wenn ein Pool-Ergebnis positiv ist, müssen sich alle Kinder und Jugendlichen noch einmal einzeln testen lassen.
Technische Infrastruktur soll bis Ende des Monats stehen
Bis Ende April möchte jetzt die Stadtverwaltung zusammen mit dem Gesundheitsamt und der Uniklinik Freiburg ein digitales System aufbauen, über das Eltern und Schulen dann automatisch und datenschutzkonform über die Testergebnisse informiert werden. Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) verspricht sich viel von dieser Teststrategie:
Wir wissen inzwischen, dass Kinder in der dritten Infektionswelle stärker betroffen sind als bislang. Gleichzeitig sind die negativen Folgen von Kontaktbeschränkungen und Schulschließungen gerade für die jüngere Generation enorm. Wir arbeiten mit unserem Konzept daran, Schule so sicher wie möglich zu machen. Die Freiburger Teststrategie ist ein leistungsfähiger, innovativer und landesweit einzigartiger Weg.
Ab dem 26. April sollen die Pool-Tests flächendeckend an den rund 30 Freiburger Grundschulen mit ihren über 7.000 Schülern zum Einsatz kommen. Die Teilnahme bleibt erst einmal freiwillig: Ohne Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten und eine Einwilligung in die digitale Erfassung der Testergebnisse wird auch nicht getestet.
Ab einer Inzidenz von über 100 greift eine indirekte Testpflicht
Das gilt so lange, wie die Sieben-Tage-Inzidenz in Freiburg nicht über den Grenzwert von 100 klettert, schreibt uns die Stadtverwaltung. Steigen die Zahlen darüber, soll eine indirekte Testpflicht greifen: Präsenzunterricht an den Grundschulen wäre dann nur möglich, wenn für alle Schüler ein negatives Testergebnis vorliegt.
(fw)