Platz der Alten Synagoge, Freiburg, Straßenschild, © baden.fm (Symbolbild)

Freiburg und Lörrach gedenken der Opfer von Halle an der Saale

Zunehmender Antisemitismus beunruhigt jüdische Gemeinden

Die Sicherheitsvorkehrungen an allen jüdischen Gotteshäusern im Südwesten wurden nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle an der Saale, bei dem am Mittwoch zwei Menschen starben, intensiviert. Dies vermeldet das baden-württembergische Innenministerium am Tag nach dem tödlichen Anschlag in der größten Stadt Sachsen-Anhalts. Auch in Lörrach und Freiburg sei der Polizeischutz für Synagogen verstärkt worden. Gleichzeitig gibt es Mahnwachen und Gedenkveranstaltungen in beiden Städten.

In Lörrach ist für Donnerstag (10.10.20019) ab 19 Uhr eine Mahnwache an der Synagoge in der Rainstraße angedacht. In Freiburg ist ebenfalls für 19 Uhr eine Gedenkveranstaltung am Platz der alten Synagoge geplant, im Rahmen derer der Opfern gedacht und Solidarität mit der jüdischen Gemeinde signalisiert werden soll. Organisiert wurden die Veranstaltungen vom Kulturamt in Lörrach und der Freiburger Studierendenvertretung.

Das Sicherheitsgefühl von Menschen jüdischen Glaubens leidet schon länger unter zunehmendem Antisemitismus in der Gesellschaft. Schon Irina Katz von der Israeilitischen Gemeinde Freiburg hatte vor einigen Monaten über zahlreiche antisemitische Übergriffe an der Freiburger Synagoge geklagt. Eine Kippa in der Öffentlichkeit zu tragen, traue sich kaum noch ein Gemeindemitglied. Dem schließt sich auch Landesrabbiner Moshe Flomenmann aus Lörrach an und fordert einen stärkeren Polizeischutz für Synagogen.

(br)