Im Oktober 2018 hatte Freiburg seinen Testlauf mit den intelligenten Ampelschaltungen begonnen
Die Feuerwehr soll in Freiburg in Zukunft noch schneller und sicherer an ihren Einsatzorten ankommen. Die Stadt möchte dafür ihr Pilotprojekt mit den grünen Ampelphasen für die Rettungskräfte bis zum Jahr 2022 weiter ausbauen.
Im Oktober 2018 war der Test entlang der Eschholzstraße gestartet, an deren Ende auch Freiburgs Integrierte Leitstelle mit der großen Feuerwache liegt. Jedes Einsatzfahrzeug hat dabei ein zusätzliche Sende- und Empfängergerät erhalten, das seine genaue Position an die Zentrale sendet.
Von dort aus werden dann alle Ampeln entlang der Strecke auf grün geschaltet, sobald sich die Blaulicht-Fahrzeuge nähern. An den Ampelanlagen selbst wurde ebenfalls entsprechende Technik verbaut, ein zusätzliches Licht zeigt anderen Verkehrsteilnehmern dabei auch das herannahende Feuerwehrauto an.
Auch Notarzt und Rettungsdienst können in Freiburg profitieren
Nicht nur für die Feuerwehrleute, sondern auch für Uniklinik-Notarzt Thorsten Hammer liegt der Vorteil der technischen Lösung auf der Hand: Obwohl die Einsatzkräfte im Alltag nur selten mit wirklichen Verkehrsproblemen zu kämpfen haben, hilft ihnen die grüne Welle in einigen Fällen, die gesetzlichen Hilfsfristen einzuhalten und Patienten noch schneller versorgen zu können.
Ähnliche positiv bewertet auch die Stadt Ludwigsburg das intelligente Ampelsystem. Auch hier möchte man nach einem einjährigen Probedurchlauf weiter an der Technik festhalten. Kritik kommt hingegen aus der Landeshauptstadt Stuttgart. Hier sehen die Verantwortlichen allein die Größe des Stadtgebiets bereits als Problem an.
Kritik kommt aus Stuttgart, Bedenken in Karlsruhe
Denn während kleinere Kommunen oft nur einen Verkehrsrechner zum Steuern ihrer Ampelanlagen benötigen, sind es allein im Stuttgarter Kerngebiet drei - hinzu kommen vier unterschiedliche Hersteller von Steuergeräten. Das mache die grüne Welle für Rettungskräfte deshalb nur schwer steuerbar, so eine Rathaussprecherin.
In Karlsruhe hat die Feuerwehr aus einem anderen Grund Bedenken: Viele Helfer müssen bei einem Alarm erst einmal selbst mit dem Auto zur Feuerwache anrücken.
Und wenn da bereits grüne Wellen für die Einsatzfahrzeuge auf den Straßen vorherrschen, bedeutet das, dass viele Retter mit ihren Privatautos umgekehrt vor einer roten Ampel im Stau stehen könnten. Aus Sicht der Karlsruher bräuchte es also eine Intervall-Lösung, wie sie bisher so in Freiburg und Ludwigsburg nicht zum Einsatz kam.
(fw) / dpa