Die Anlage soll den französischen Hausmüll aus rund 150 Kilometern Radius aufnehmen
Im Elsass nehmen die Pläne für eine neue Müllverbrennungsanlage an der Grenze zu Südbaden langsam Gestalt an. Der internationale Chemiekonzern Solvay möchte auf seinem Produktionsstandort in Chalampé gegenüber von Neuenburg Hausmüll und ungefährliche Gewerbeabfälle verbrennen.
Geplanter Baubeginn ist bereits im Mai 2019, die Gesamtkosten liegen bei rund 100 Millionen Euro. Über das Projekt hat die französische Präfektur am Montagabend (19.11.2018) noch einmal den mitbetroffenen Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald informiert.
Deutsche Seite soll bei den Planungen angehört werden
Die geplante Anlage soll damit einerseits die vollen Deponien in Frankreich entlasten, gleichzeitig möchten die Betreiber damit Strom und Wärme erzeugen. Die neue Technik könnte rund ein Drittel des Dampf- und Wärmebedarfs des Solvay-Standorts abdecken. Sie funktioniert dabei ähnlich wie die TREA-Anlage im Gewerbepark Breisgau, die jedes Jahr 160.000 Tonnen an Müll verarbeitet.
In Chalampé beantragen die Betreiber bisher eine Verbrennungskapazität von rund 60.000 Tonnen im Jahr. Damit soll die Anlage den Hausmüll aus Frankreich in einem Radius von 150 Kilometer rund um den Standort aufnehmen. Das entspricht rund 66 Lastwagenfahrten für das Zuliefern oder Abholen von Müll.
Die Abgase will das Unternehmen vorher reinigen und dann über einen Kamin ableiten. Der Abfall soll in unterirdischen Bunkern eingelagert werden, bevor er dann auf einem Rost mit nachgeschaltetem Abhitzekessel landet. Zu den Themen Lärm, Staub, Gerüche und Abgase wurden bereits entsprechende Gutachten in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse liegen baden.fm bisher noch nicht vor.
(fw)