Alkoholkranker 36-Jähriger war immer wieder dem eigenen Prozess ferngeblieben - etliche Anklagepunkte
Ein schwer alkoholkranker 36-Jähriger muss sich vor dem Lörracher Amtsgericht wegen zahlreicher Straftaten verantworten. Unter anderem werden ihm Drogenhandel, Körperverletzung und sexuelle Nötigung vorgeworfen. Der Prozess gegen den Mann hatte bereits im Februar begonnen. Damals war er erst nicht zur Verhandlung erschienen, wurde dann von der Polizei abgeholt, um nach der Mittagspause wieder der Verhandlung fernzubleiben - ebenso dem Fortsetzungstermin im März. Inzwischen ist der Mann in Haft. Der Prozess muss allerdings neu aufgerollt werden.
Das Gericht hatte wegen des wiederholten Schwänzens der Gerichtstermine Haftbefehl gegen den Mann erlassen. Da ein Strafprozess laut Verfahrensordnung aber maximal drei Wochen unterbrochen werden darf, muss nun vollständig neu verhandelt werden. Inzwischen sitzt der Angeklagte eine Ersatzhaftstrafe ab, da er zahlreiche Geldstrafen nicht bezahlt hatte. So konnte sich der Beschuldigte nun auch nicht mehr dem Prozess vor dem Lörracher Amtsgericht entziehen, der am Dienstag (05.04.2022) begann.
Vorgeworfen wird dem 36-Jährigen der Handel mit Drogen. Auch soll er den Eigentümer eines Hauses, in dem sich der wohnungslose Beschuldigte ohne dessen Einverständnis niedergelassen hatte, ins Gesicht und auf den Brustkorb geschlagen haben. Einen anderen Unbeteiligten habe er während der Buurefasnacht im Lörracher Stadtteil Hauingen mit Pfefferspray attackiert haben. Ebenfalls vorgeworfen wird dem Mann, eine Bekannte in deren Wohnung hoch gehoben, an die Wand gedrückt und sich in sexueller Absicht an ihr gerieben zu haben.
Der Angeklagte schwieg zu den Vorwürfen. Vernehmungen des Beschuldigten gestalteten sich, aufgrund dessen schlechter geistiger Verfassung - wohl durch Alkohol- und Drogenkonsum - als schwierig. Der Prozess soll Ende April fortgesetzt werden.
(br)