Gegen den zuständigen Behördenmitarbeiter waren mehrere Anzeigen eingegangen
Nach dem jahrelangen sexuellen Missbrauch eines heute 10-jährigen Schülers aus Staufen hat die zuständige Staatsanwaltschaft Freiburg die Ermittlungen gegen das Kreisjugendamt eingestellt. Gegen den zuständigen Mitarbeiter des Landratsamts Breisgau-Hochschwarzwald waren mehrere Anzeigen eingegangen. Die Staatsanwälte sind diesen nachgegangen und haben bei ihm ein mögliches strafrechtlich relevantes Fehlverhalten überprüft.
Mögliche Mitverantwortung lässt sich für die Ermittler nicht belegen
Dazu liegen jetzt die ersten Ergebnisse vor. Die umfassenden Ermittlungen konnten eine mögliche Mitschuld des Jugendamts an dem Missbrauch nicht mit Sicherheit belegen. Auch für den Verdacht, dass der betroffene Mitarbeiter möglicherweise wichtige Maßnahmen pflichtwidrig unterlasen hat, gab es am Ende keinen Nachweis.
Die Ermittler müssen davon ausgehen, dass die Mutter des Jungen und ihr Lebensgefährte ihre Straftaten zusammen so gründlich verschleiert haben, dass die Behörde mit dem damaligen Wissensstand den weiteren Missbrauch nicht verhindern konnte. Dazu heißt es in einem Schreiben der Ermittler, das der baden.fm-Redaktion vorliegt:
Ein solcher Nachweis wäre nur dann zu erbringen gewesen, wenn durch die gebotenen Maßnahmen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine konkrete Gefahr für das Kind hätte verhindert werden können, wobei der damalige Kenntnisstand des Beschuldigten zu Grunde zu legen war.
Der Stiefvater und auch die Mutter des Jungen sollen ihn seit dem Mair 2015 über Jahre hinweg sexuell missbraucht und im Darknet an weitere Peiniger angeboten haben. Alle Beteiligten wurden rechtskräftig zu längeren Haftstrafen verurteilt - teils auch mit anschließender Sicherungsverwahrung.
(fw)