
Eric Bazilian von The Hooters im baden.fm-Interview vor Sommersound 2022
Am 14. Juli spielt die Kult-Band auf dem Festival in Schopfheim - wir haben vorher mit dem Frontmann gesprochen
Im Jahr 1980 hat Sänger, Songschreiber und Gitarrist Eric Bazilian zusammen mit seinem Studienfreund Rob Hyman in Philadelphia die Band "The Hooters" gegründet. Zum 40-jährigen Bestehen der Band sollte es eigentlich 2020 eine große Tournee geben.
Dann kam aber die Corona-Pandemie dazwischen, die Tour musste verschoben werden. Doch jetzt, zwei Jahre später, sind The Hooters wieder unterwegs. Und ihre nachgeholte Geburtstags-Tour führt sie auch nach Baden, genauer gesagt nach Schopfheim. Dort eröffnen sie am 14.07.2022 das Open-Air-Festival Sommersound 2022.
Kurz vor dem Tournee-Start hat sich Eric Bazilian noch die Zeit genommen, um mit baden.fm über die anstehenden Konzerte und die Geschichte der Hooters zu sprechen. Er lernt zwar fleißig Deutsch, ist nach eigenen Angaben schon bei Tag 558 bei Duolingo, aber für ein richtiges Gespräch reicht es seiner Ansicht nach noch nicht. Deshalb haben wir das Gespräch auf Englisch geführt, liefern aber die deutsche Übersetzung gleich mit!
Seit über 40 Jahren gibt es jetzt schon The Hooters. Was ist das Geheimnis dieses langen Erfolgs?
Wir haben nie damit aufgehört. Das ist das Geheimnis. Wenn du etwas lange tun willst, hör‘ nicht damit auf! In unserem Fall mögen wir uns wirklich. Wir haben schon vor sehr langer Zeit die ganzen verrückten Dinge erlebt, die Bands durchmachen, und wir sind gestärkt daraus hervor gegangen. Wir mögen uns wirklich und wir genießen die Musik, die wir spielen und wir lieben unser Publikum, besonders in Deutschland. Also gewinnen alle. Es gibt einfach keinen Grund aufzuhören!
Wie ist heute sein persönliches und musikalisches Verhältnis zu Band-Mitbegründer Rob Hyman?
Wir haben viel gemeinsam, musikalisch und persönlich. Es gibt natürlich auch viele Unterscheide. Aber es ist wie in jeder Partnerschaft: Mit der Zeit werden die Unterschiede deutlicher. Man bemerkt die Unterschiede mehr als die Gemeinsamkeiten. Wir mussten uns ständig an die Gemeinsamkeiten erinnern. Es ist wichtig, dass wir uns regelmäßig treffen und nicht übers Geschäft sprechen, über nichts außer Musk. Dass wir zusammen Musik hören und Musik machen. Das bringt uns zu den Wurzeln zurück, mit denen alles angefangen hat. Es kommt von unserer gemeinsamen Liebe für die Musik und der Tatsache, dass wir es lieben, miteinander zu spielen.
Wie ist es, nach der Corona-Pause endlich wieder live vor Publikum zu spielen?
Wir sind so froh! Wir hatten schon einen kleinen Vorgeschmack. Letzten Sommer haben wir ein paar Konzerte in der Gegend von Philadelphia gegeben. Im Oktober haben wir dann wieder in Philadelphia gespielt und im März waren wir in Luzern. Aber jetzt in den Tourbus zu steigen und sechs Wochen in Deutschland zu verbringen mit den tollsten Fans der Welt und der tollsten Band der Welt – das ist richtig aufregend!
Warum ist Deutschland für The Hooters zur zweiten Heimat geworden?
Das Publikum in Deutschland ist ab den späten 80ern zu unseren Konzerten gekommen. 1987, da kam „Johnny B“ raus. Und die Leute sind immer weiter zu den Shows gekommen. In Amerika hatten wir schon 1985/86 das erfolgreiche Album „Nervous Night“, davon haben wir 2 Millionen Exemplare verkauft. Und wir dachten, wir wären jetzt Rockstars in ganz Amerika - und zwar für immer. Aber das hat nicht geklappt. Philadelphia war uns immer treu, aber der Rest der USA ist aus irgendeinem Grund verloren gegangen. Aber Deutschland war in all diesen Jahren immer unser treuer Freund und Begleiter!
Am 21. Juli 2022 wird Eric Bazilian 69 Jahre alt. Wie hält er sich fit für die Tour?
Ich halte mich immer fit. Ich gehe ins Fitness-Studio, ich trainiere, ich esse gut. Ich versuche, gut zu schlafen und denke positive Gedanken. In einer Rockband zu sein, hat uns alle jung gehalten. Zumindest in dieser Band. Ich hab‘ auch Leute in Bands gesehen, die nicht jung bleiben. Aber wir haben eine junge Haltung. Wir kämpfen immer noch – nicht miteinander – sondern wir kämpfen darum, besser zu werden. Unsere Arbeit ist noch nicht getan. Manchen Bands machen einfach weiter, um Geld zu machen und um etwas zu tun zu haben. Wir versuchen, immer besser zu werden!