Bewerber haben beste Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, dennoch bleiben viele Stellen unbesetzt
Die Chancen für Jugendliche, in der Wirtschaftsregion Freiburg einen Ausbildungsplatz zu finden, waren nie größer als im abgelaufenen Ausbildungsjahr. Auf der anderen Seite war es für die regionalen Betriebe noch nie so schwierig, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Das belegen unbesetzte Ausbildungsstellen auf Rekordniveau.
Am 30. September waren noch 582 Ausbildungsstellen unbesetzt, obwohl rein rechnerisch Angebot und Nachfrage ausgeglichen waren. Weil aber viele Bewerber sich doch noch für eine höhere Schulbildung, eine schulische Ausbildung, ein Studium oder eine Erwerbstätigkeit entschieden haben und einige Jugendliche den Umweg über das Übergangssystem gehen müssen, mündete nur etwas mehr als jeder Zweite (54,5 Prozent) direkt in eine duale Ausbildung. Allerdings fehlen von 15,4 Prozent der Bewerber Informationen zum Verbleib.
Die Unternehmen meldeten insgesamt 4.261 Ausbildungsstellen. Das sind 1,8 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Insgesamt 4.229 Jugendliche suchten über die Agentur für Arbeit Freiburg einen betrieblichen Ausbildungsplatz. 2.305 Mädchen und Jungen mündeten in eine duale Ausbildung ein, 712 in eine schulische Ausbildung oder ein Studium. 392 nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, 129 einen freiwilligen sozialen Dienst und 39 wollen ihre Chancen mit einer berufsvorbereitenden Fördermaßnahme verbessern. Von 652 Bewerbern fehlen Informationen.
Immer mehr junge Geflüchtete beginnen eine Ausbildung
Besonders erfreulich verläuft die Vermittlung von jungen Geflüchteten in die duale Ausbildung. So ist die Zahl der Auszubildenden aus den sogenannten Asylherkunftsländern in den vergangen fünf Jahren (März 2013 bis März 2018) von 30 auf inzwischen 410 angewachsen. Dazu kommen weitere 232 Geflüchtete, die jetzt im Herbst eine Ausbildung in nicht weniger als 74 Berufen begonnen haben. Knapp jeder siebte Bewerber um eine Berufsausbildungsstelle hatte einen Fluchthintergrund.
In diesem Jahr sind 48 Jugendliche unversorgt geblieben. Mit jedem Bewerber wird es intensive Gespräche und ein neues Angebot geben. Weil noch sehr viele Ausbildungsstellen unbesetzt sind, können sich Jugendliche in den Übergangssystemen ebenfalls berechtigte Hoffnungen machen, dass es doch noch mit einem Ausbildungsplatz in diesem Jahr klappt.
(la)