Ziel war die fünffache Stromproduktion und gleichzeitig die Zufriedenheit der Familien zu erhalten, die im Umkreis wohnen
Auf dem Weißmoos, einem Berg im Schuttertal, Ortenaukreis, wurden Mitte der 90er Jahre zwei Windenergieanlagen errichtet. Um das Windpotenzial noch besser zu nutzen, wurde 2010 der Beschluss gefasst, die Pionieranlagen durch eine neue, deutlich höhere Anlage zu ersetzen.
Ziele waren die Stromproduktion von bis dato einer Million Kilowattstunden (kWh) im Jahr zu verfünffachen und gleichzeitig die Zufriedenheit der drei Familien, die im Umkreis von weniger als 500 m um den Standort wohnen, zu erhalten. Außerdem wurde für die Bürger, die sich an der neuen WEA finanziell beteiligen, eine passable Rendite geplant.
Die Ziele wurden in vollem Umfang erreicht. Die mit 5,2 Mio. kWh kalkulierte Stromproduktion lag von 2015 bis 2017 bei durchschnittlich 5,5 Mio. kWh und alle drei Nachbarn – unabhängig davon, ob sie Pacht erhalten oder nicht – leben nach wie vor gerne beim Windrad, so eine Pressemitteilung. Für die Bürger erfolgten alle prognostizierten Ausschüttungen.
Die Klage von Windkraftgegnern wurde im vollem Umfang abgewiesen
Bedauerlich für die Betreiber war bei diesem Projekt die Klage von Windkraftgegnern. Es wurden sowohl eine Petition als auch eine Klage eingereicht. Die Kritik reichte von der Anzweifelung der künftigen Stromproduktion bis zur Unzulässigkeit wegen Arten- und Immissionsschutzfragen. Letztlich hat der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg die Klage im Frühjahr 2018 in allen Punkten endgültig abgewiesen.
Der Bundesverband WindEnergie Südbaden, die Ökostromgruppe Freiburg und SWE Bürgerwind freuen sich, dass am Beispiel des Weissmoos belegt werden konnte, dass erfolgreiche Repowering-Projekte selbstverständlich auch im Schwarzwald möglich sind.
(la)